Flut in NÖ: Grundwasser macht weiter Probleme, wohin das meiste Geld floss

Flut in NÖ: Grundwasser macht weiter Probleme, wohin das meiste Geld floss
Mehr als 198 Millionen Euro wurden bereits an die Opfer ausbezahlt, im Tullnerfeld stehen noch immer Keller unter Wasser.

"Jeder Tag", sagt Bernhard Heinl, "an dem es nicht regnet, ist für uns ein guter Tag." 

Es sind Worte, die man im einem Bundesland, das auch immer wieder mit extremer Trockenheit zu kämpfen hat, nicht oft hört. Aber Heinl ist Bürgermeister von Michelhausen im Bezirk Tulln, die Region wurde vom Hochwasser besonders hart getroffen.

Auch Wochen nach der katastrophalen Flut sehen sich die Menschen im Tullnerfeld mit extrem hohen Grundwasserständen konfrontiert. Im Tullnerfeld war der Grundwasserspiegel so hoch wie das letzte Mal in den 1960er Jahren.

"Weiterhin stehen Keller unter Wasser, die Pegel sinken nur langsam. Jetzt können wir eigentlich nur noch warten", berichtet Heinl. Es könnte noch bis zum Frühjahr dauern, bis sich die Lage wieder vollständig stabilisiert hat. Wenn die Vegetationszeit beginnt und Wurzeln wieder Wasser aufnehmen.

Ausbezahlte Hilfen

Wie massiv die Auswirkungen des Hochwassers im Tullnerfeld waren, zeigt auch eine Auswertung der bereits ausbezahlten Hilfen, die dem KURIER vorliegt. Im September waren es bereits mehr als 51,6 Millionen Euro, die an die Betroffenen Bürger im Bezirk Tulln gingen.

Flut in NÖ: Grundwasser macht weiter Probleme, wohin das meiste Geld floss

Mikl-Leitner und Pernkopf bei Einsatzbesprechung nach der Flut 

Nur im Bezirk St. Pölten-Land waren es noch mehr Anträge, die von den Flutopfer gestellt wurden. Hier waren es bereits mehr als 73,2 Millionen Euro, die an die Betroffenen flossen. Mit Stand November wurden bereits 198,6 Millionen Euro ausbezahlt, mehr als 20.500 Schadensfälle bearbeitet.

Interessant ist auch, dass einige Regionen von der Flut fast gar nicht betroffen waren. Ein Zeichen auch dafür, dass hier der Hochwasserschutz schon sehr gut greift. So musste für den Bezirk Waidhofen an der Ybbs noch gar nichts ausbezahlt werden, in Krems-Stadt nur 34.000 Euro.

„Hilfszahlungen aus dem Katastrophenfonds erfolgen mittels Akontozahlungen. Gearbeitet wird auch am Wochenende. Damit können derzeit alle Anträge, die vollständig einlangen, noch am selben Tag bearbeitet werden“, betonte ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf, der Einsatzleiter des Landesführungsstabs ist.

Millionen für neue Pumpen

Parallel dazu läuft sowohl die Einsatz- und Hochwasser-Evaluierung mit Fachleuten sowie der weitere Ausbau der Hochwasserschutz- und Retentionsmaßnahmen“, heißt es. Rund fünfeinhalb Millionen Euro seien unter anderem in Ersatzanschaffungen und Pumpen für die Feuerwehren investiert worden, wird betont.

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