Heller die Lichter nie leuchten

Heller die Lichter nie leuchten
Glitzer, Glimmer, Weihnachtslieder: Edi Schön lebt den amerikanischen Weihnachtstraum in Niederösterreich.

Ein dicker Santa Claus, ein aufblasbarer Spongebob, ein pinker Flamingo, zwei pinke Rentiere, ein Pfau, ein lebensgroßer Engel, eine Glitzer-Krippe am Dach, Nussknacker, Schneemänner und jede Menge Lichter. 340.000, um genau zu sein.

Vor 55 Jahren ist Erika Schön nach Amerika ausgewandert. Seitdem kehrt sie jeden Winter gemeinsam mit ihrem Sohn Edi in ihre Heimat Klein Meiseldorf im Bezirk Horn zurück. Und seit zehn Jahren dekoriert Edi das kleine Haus mitten im Ort nach amerikanischem Vorbild: viel Glitzer, viel Glimmer, bunte Laserprojektionen auf der Hausmauer, Laser-Lichter in der Birke vor dem Haus. „Ich mache das nur für die Kinder“, sagt Edi Schön. Mittlerweile haben die beiden Auswanderer in der Gegend Kult-Status erreicht. Und weil die Schaulustigen jedes Jahr mehr wurden, verteilen die Schöns an den Adventwochenenden Tee und Punsch. Die österreichisch-amerikanische „Speisekarte“ umfasst Hot Dogs und Leberkässemmeln.

Wie viel Geld Edi in seinen Weihnachtstraum schon investiert hat, verrät er nicht: „Das sage ich nur denen, die auch meine Stromrechnung zahlen“, scherzt er. Seine Mutter sieht das anders: „Um das Geld kann er sich ein Auto kaufen. Aber er fährt seit zwanzig Jahren dieselbe alte Schüssel.“ Erst im September hat Edi Santa – wie er in seinem US-Wohnort New Jersey genannt wird – sein Sortiment um mehr als 2000 Euro aufgestockt.

Winter-Wunderland

Heller die Lichter nie leuchten

Auch in Pfaffenschlag heißt es: „Helle Nacht, heilige Nacht“. Wer durch diese Siedlung spaziert, könnte glauben, dass das Christkind persönlich hier wohnt. Jedes der 34 Häuser in der Neuen Siedlung nahe Waidhofen/Thaya ist weihnachtlich geschmückt: In den Gärten stehen leuchtende Schneemänner, Nikoläuse und Rentiere; die Haustüren verzieren Girlanden, in den Bäumen funkelt der Schmuck. „Irgendwer hat einmal angefangen, und dann haben wir alle weitergemacht“, erzählt Michaela Hofstetter.

Die kleine Siedlung hat sich zu einem Ausflugsziel entwickelt. Die Autos bleiben stehen, die Leute schauen: „An den Adventwochenenden haben wir hier so viel Verkehr, wie sonst das ganze Jahr über.“ Insider nennen die Siedlung bereits die „Las-Vegas-Siedlung“.

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