Handel freut sich über volles Osternest
Die Österreicher mögen es traditionell – zumindest, wenn es ums Essen geht. „Rund um Ostern spüren wir eine verstärkte Nachfrage nach unseren Schinkenspezialitäten“, heißt es aus dem Hause Berger Schinken. Der in Sieghartskirchen (Bezirk Tulln) ansässige Fleischproduzent ist der größte von 276 Fleischern in Niederösterreich.
Süßes mag der Niederösterreicher sowieso: Die Bäckerei Bruckner aus Theiß (Bezirk Krems-Land) beliefert zahlreiche Supermarkt-Filialen in den Bezirken Krems, St. Pölten und Tulln. Seit Gründonnerstag wurden 600 Osterlämmer und 1.100 Briochenester an die Märkte geliefert, die Eigenproduktion für die zwei Filialen ist dabei noch nicht einkalkuliert. In den drei Wochen vor Ostern herrscht Urlaubssperre, jede Hand packt mit an. „Wir rechnen jedes Jahr mit einem Nachfrageplus von rund zehn Prozent, bisher haben wir uns nie verschätzt“, meint Herbert Bruckner.
Bio boomt
Was die Schokolade angeht, schauen die Niederösterreicher besonders auf Bio- und Fairtrade-Produkte: „Das Angebot an sozial und ökologisch zertifizierten Schoko-Hasen ist stark gewachsen. Ein Trend auf der Nachfrageseite ist klar feststellbar“, meint Caroline Sommeregger von der Organisation Südwind, die gemeinsam mit Global 2000 jedes Jahr die Nachhaltigkeit der Hasen im Schoko-Regal überprüft.
Tief greift der Niederösterreicher dafür ins Börserl – tiefer als der Durchschnittsösterreicher: 75 Euro gibt er für Geschenke aus, der Schnitt liegt bei 66 Euro. Doch nur 68 Prozent der Landesbewohner schenken überhaupt. „Geschenke zu Ostern sind mit einem stärkeren religiösen Glauben verbunden als etwa zu Weihnachten“, erklärt Karl Ungersbäck von der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Die Beschenkten sind vorwiegend Kinder: Das zeigt die Geschenkauswahl. Ungersbäck erläutert: „Auf den ersten Plätzen liegen Süßigkeiten, Spielsachen und Bücher. Mode und Kosmetika folgen mit deutlichem Abstand.“ Dennoch ist Ostern nach Weihnachten die zweitstärkste Zeit im Verkaufsjahr: Der Osterhase bringt dem niederösterreichischen Handel ein fettes Nest mit 85 Millionen Euro Umsatz.
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