"Halbzeit" bei der Marillen-Ernte

Erntezeit im Familienbetrieb Wittek
Süßsaure Früchte haben sich trotz Wetterkapriolen hervorragend entwickelt.

Halbzeit – wie im Fußball. Nur die zweite Hälfte der laufenden Erntesaison ist noch mit viel Arbeit verbunden. Die frühen Marillensorten im Weinviertel sind schon abgeerntet. Jetzt geht es im wahrsten Sinn des Wortes ans Eingemachte. "Nächste Woche starten wir mit der Ernte der Bergeron", sagt Hermann Wittek aus Mollmannsdorf im Bezirk Korneuburg. Der erfahrene Obstbauer hat mehr als 10.000 Bäume in seinen Kulturen hinter dem Hof. Wittek ist auch der Obmann vom Verein "Weinviertler Marille", der sich zwecks Regions- und Qualitätssicherung gegründet hat. 18 Betriebe im Weinviertel gehören mittlerweile dazu.

Die heurige Saison war sehr durchwachsen. "Durch den milden Winter gab es am Anfang sehr viele Raupen und Ungeziefer", sagt Wittek. Doch das hat man bald in den Griff bekommen. Auch die Frostnächte konnten der Blüte nicht viel anhaben. "Die Blüte war perfekt und die Witterung auch", sagt der Obstspezialist.

Unterstützung bekommt die Familie in der Erntezeit aus der Slowakei. Fünf Studentinnen und zwei Studenten reisen aus der Hohen Tatra an und krempeln die Ärmel hoch – denn die Ernte ist reinste Handarbeit.

Mit Gefühl

Und Fingerspitzengefühl und ein geschultes Auge braucht es auch, um ja keine unreifen Früchte vom Baum zu nehmen. "Wir ernten nur die reifen Früchte. Das macht den Unterschied im Geschmack aus", sagt Wittek. Das schätzt auch die Stammkundschaft, die jedes Jahr wächst. Der Preis pro Kilogramm bewegt sich heuer zwischen 2,20 und 3 Euro pro Kilogramm (je nach Größe). Wittek ist auch seit Jahren quasi "Haus & Hof"-Lieferant des renommierten Wiener Marmeladen-Erzeugers "Staud". Nächste Woche geht eine große Bergeron-Lieferung nach Wien.

Kommentare