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Wer hat’s erfunden? David Eder und Tobias Hinteregger
Zwei Stockerauer landeten mit dem Online-Buchungsprogramm eine Innovation.

Christoph Jäger (19), aus Klosterneuburg, sitzt beim Frisör. Nicht bei irgendeinem, sondern bei "seinem", dem er schon seit sieben Jahren das Vertrauen schenkt. Thomas Giller vom hippen Frisörgeschäft "Nude" in der Wiener Argentinierstraße. Fröhlich schnippelt Giller am sogenannten "Oberkopf" von Christoph herum. Denn der braucht dringend einen neue "Frise".

Den Termin beim Frisör seines Vertrauens hat Christoph aber nicht – wie vielleicht üblich – per Telefon ausgemacht. Der 19-Jährige macht das zwischendurch mit seinem Smartphone. Möglich ist das durch beautycheck.at, einem Online-Buchungsprogramm, das zwei junge Männer aus Stockerau in Niederösterreich erstellt haben: David Eder (22) und Tobias Hinteregger (25).

beautycheck.at ermöglicht es Kunden von Frisörsalons oder Fitnessstudios, Termine spontan online oder per App zu buchen. Dazu muss man nicht einmal wissen, in welches Studio man will. Wer seine Postleitzahl eingibt, bekommt vom Programm verschiedene Salons und freie Termine vorgeschlagen. Wer online einen Termin bucht, bekommt einen Tag davor eine SMS zur Erinnerung. "Seitdem habe ich keinen Termin mehr vergessen", sagt Christoph Jäger. Verantwortlich für die Weiterentwicklung und Perfektionierung des Online-Auftrittes ist Informatik-Student David Eder.

Marktlücke

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Haarsalon Nude, Kunde von beautycheck.at
Vor mehr als zwei Jahren hat das Stockerauer Duo Eder und Hinteregger mit einem Online-Buchungsprogramm für Arzttermine begonnen. Doch was auf dem Medizinsektor nicht funktionierte, klappte bei Schönheit und Fitness auf Anhieb. beautycheck.at wurde seit dem Start vor einigen Monaten quasi zum Selbstläufer. 500 Kunden – Frisöre, Kosmetik- oder Fitnessstudios – sind schon gelistet. "Täglich werden es mehr", freut sich Hinteregger, der für den Vertrieb verantwortlich ist.

Für den Erfolg verantwortlich ist auch die enge Kooperation mit Frisör-Lieferanten und Kosmetik-Konzernen. "30 Prozent aller Termine sind Neukunden. Das ist eine extrem gute Quote", sagt Hinteregger. Noch immer wird am Programm viel getüftelt. Denn: "Eine Software lebt", sagt Hinteregger.

Der Frisörsalon "Nude" nutzt das Programm seit einem halben Jahr. "Die Ausfallquote bei den Terminen hat sich seitdem deutlich reduziert", sagt Geschäftsführerin Laura Slizkova. Etwa 50 Buchungen für das klassische Waschen-Schneiden-Föhnen gehen pro Monat über das Portal ein. Slizkova und Giller haben lange nach einem funktionierenden Online-Buchungssystem gesucht. Bei beautycheck.at wollen sie bleiben: "Das hat definitiv gefehlt in der Branche", sagen sie.

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