„Pfefferspray-Streich“: Zwei Schulen wurden evakuiert

61 Schüler brachte das Rote Kreuz zur Kontrolle ins Krankenhaus.
60 Kinder mussten mit Hustenreiz ins Spital. Auslöser war der Pfefferspray einer Mitschülerin.

Wir haben sofort die Evakuierung der beiden Schulen veranlasst“, berichtet Ernst Pokorny. Er ist Direktor der Neuen Mittelschule (NMS) in Gumpoldskirchen im Bezirk Mödling. Wegen der Verwendung eines Pfeffersprays sind am Dienstag rund 350 Kinder aus NMS und der direkt angrenzenden Volksschule in Sicherheit gebracht worden. 61 Kinder mussten aufgrund von Atemwegsreizungen vom Roten Kreuz in die umliegenden Krankenhäuser eingeliefert werden. Sie befinden sich auf dem Weg der Besserung.

In der großen Pause klagten Schüler über Hustenreiz, die Ursache war vorerst unklar. Sicherheitshalber waren sie ins Freie gebracht worden, da zunächst der Verdacht eines Gaslecks nicht ausgeschlossen werden konnte. „Ein Pfefferspray ist auf der Mädchentoilette versprüht worden“, sagte Franz Resperger vom NÖ Feuerwehrkommando. Ein weiteres Mal sei mit dem Spray dann auch auf dem Sammelplatz vor den Schulen hantiert worden, „weswegen mehrere Kinder über Hustenreiz geklagt haben“, so Resperger. Wenige Minuten später trafen die Feuerwehren aus Gumpoldskirchen und Guntramsdorf mit 45 Mann ein. „Schon beim Eintreffen der Rettungskräfte waren die beiden Schulen evakuiert“, schildert Einsatzleiter Richard Feischl von der Freiwilligen Feuerwehr Gumpoldskirchen. „Um kein Risiko einzugehen, haben wir mehrere Atemschutztrupps in die Gebäude geschickt.

Polizei ermittelte rasch

Kurz darauf gaben die Schadstoffexperten von Feuerwehr und Polizei Entwarnung. Sie konnten Kohlenmonoxid und andere giftige Gase als Ursache ausschließen.

Ermittlungen haben ergeben: Ein 12-jähriges Mädchen zog am Dienstagmorgen die Jacke ihrer Mutter an und entdeckte darin Pfefferspray. „Dann dürfte die Gruppendynamik ins Spiel gekommen sein“, so ein Ermittler. Das Mädchen dürfte im Rahmen einer Mutprobe den Spray mehrfach ausgelöst haben. Die Ermittler kamen ihr auf die Schliche. „Laut ihrer Aussage ist sie unabsichtlich angekommen. Und das gleich mehrfach“, erzählt ein Beamter mit Augenzwinkern. Der Unterricht geht am Mittwoch übrigens wie gewohnt weiter.

Kommentare