„Seit 2018 ist die Überlegung da, Schädlinge im Weinbau nicht mit Pestiziden, sondern flächendeckend biologisch zu bekämpfen“, sagt dazu Bürgermeister Ferdinand Köck, der bereits vor zwei Jahren Gespräche mit dem örtlichen Weinbauverein führte. Nun startet man das Projekt „Gumpoldskirchen goes Bio“. Die Umsetzung soll schrittweise unter Einbindung der Zielgruppen erfolgen – Winzer, private Gartenbesitzer und Gartengemeinschaften werden eingeladen, ihre Bewirtschaftung biologisch auszurichten.
Das Bio-Projekt soll behutsam Winzern und Hobbygärtner schmackhaft gemacht werden. „Einerseits bieten wir jahresbegleitende Fachschulungen für unsere Betriebe, aber auch Anschauungsprojekte wie den geplanten Schauweingarten und Naturbeobachtungsplätze an, um das Bewusstsein in der Bevölkerung, aber auch bei unseren auswärtigen Gästen zu fördern“, sagt Top-Winzer Johannes Gebeshuber. Er hat seinen Betrieb vor 25 Jahren als einer der ersten im Ort auf bio umgestellt und steht der Gemeinde als fachlicher Berater und Projektleiter zur Seite.
Jeder soll einen Überblick über die Möglichkeiten und Vorgehensweisen erhalten. „Der Unterschied zwischen herkömmlichem und biologischem Landbau ist nicht so riesig. Man muss nur das Richtige tun“, betont Gebeshuber.
Als Nächstes sollen auch Dienstleistungen für die Landwirtschaft, wie das Ackern mit Pferden angeboten oder auch ehemalige Legehennen für die Bodenbearbeitung zur Verfügung gestellt werden. Nutzpflanzen werden als Erosionsschutz für brachliegende Grundstücke angebaut. Auch die Digitalisierung soll eine große Rolle spielen. Mittels Monitoring werden biologische Vorgänge katalogisiert und eine Datenbank aufgebaut. Digitale Wetterstationen warnen die Winzer vor Pilzbefall in den Weingärten. Das Interesse sei jedenfalls schon groß, freut sich auch Vizebürgermeister Jörgen Vöhringer.
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