Vergangenen Samstag ist im Zuge von schweren Regenfällen der mehrere Meter hohe Turm der Ruine zusammengebrochen und mitsamt Halbmond über die Felswand in die Tiefe gestürzt. Ein Bewohner aus Gleißenfeld hatte kurz darauf bemerkt, dass vom turmartigen Ruinenteil nur noch Fragmente übrig sind. Zusammen mit seinem Bruder machte sich der Landwirt unterhalb des Türkensturzes auf die Suche nach den Überresten und wurde fündig.
Souvenirjäger
Der Halbmond wurde von den Brüdern unversehrt in Sicherheit gebracht, erklärt Lindner. „Für diesen Einsatz herzlichen Dank, denn dadurch ist dieser historische Teil nicht nur erhalten, sondern auch in Gleißenfeld geblieben und nicht von irgendwelchen Souvenirjägern mitgenommen worden“, sagt der Bürgermeister. Die Gemeinde verfolgt den Plan den Halbmond wieder am Türkensturz anbringen zu lassen. Eine Fachfirma soll den Zustand der Ruine überprüfen und beurteilen, ob und welche Sicherungsarbeiten nötig sind.
Da der Türkensturz auch ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger ist, die den Steig (Schwierigkeitsgrad D) empor klettern, besteht für die Sportler derzeit ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Die Gemeinde hat deshalb an den markanten Zugängen Hinweisschilder und Warntafeln angebracht. Die gefährdeten Bereiche sind vorerst gesperrt.
Die Geschichte des Halbmondes
Fürst Johann von Liechtenstein ließ die Ruine um das Jahr 1825 als eine Art Denkmal errichtet. Das Bauwerk erinnert an die Geschichte des Türkensturzes. Bei der markanten Steilwand am Rande der Buckligen Welt handelt es sich um einen Kalkfelsen. Der Überlieferung nach wurden hier im Jahr 1532 versprengte Gruppen der Ersten Türkenbelagerung von wehrhaften Bauern in den Abgrund getrieben. Einet anderen Sage nach sollen osmanische Reiter eine einheimischen Frau verfolgt haben. Aus Angst flüchtete sie auf den Felsen. Bei dem wilden Ritt seien sie Verfolger in die Tiefe gestürzt und verunglückt. Deshalb der Name Türkensturz. In den 1960er-Jahren wurde von einem Bewohner aus Seebenstein ein Halbmond daran angebracht.
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