Großbrand in Amstettener Reptilienzoo
Der Großbrand in einem Schildkröten- und Reptilienzoo im Bezirk Amstetten sorgte Freitagabend für eine Tragödie. In dem beliebten Ausflugspark in Wiesen bei Neustadtl, direkt neben der Donau, war im hölzernen Gastro- und Zoo-Gebäude ein Feuer ausgebrochen.
Als die ersten Feuerwehren am Schauplatz eintrafen, stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Trotz dichter Rauchschwaden versuchten die Zoobesitzer, Christian und Brigitte Andreas, die sich beim Ausbruch des Brandes nicht mehr auf dem Areal befunden hatten, noch Tiere aus dem Gefahrenbereich zu retten. Mit letzter Kraft schleppte Andreas große Schildkröten in Sicherheit, auch kleine Babyschildkröten holte er noch aus ihren Nestern.
Versuche, weitere Reptilien aus dem Tiertrakt des Hauses zu retten, scheiterten. Dicke Rauchwolken dampften aus dem Blockholzbau. Leguane, ein Python, ungiftige Schlangen, Bartagame, ein Chamäleon und auch die Schildkrötengelege im Haus wurden durch Rauch und Hitze getötet. Wie viele Tiere durch das Feuer umkamen, war vorerst noch unklar. „Zuerst sind die Besucher wegen des Hochwassers ausgeblieben, jetzt wäre alles angelaufen, dann passiert diese Katastrophe“, beklagt das geschockte Ehepaar.
Zum Glück befand sich die Tochter des Paares, die oft im Haus nächtigt, diesmal nicht dort. Beide bekamen bei ihren Rettungsversuchen jedenfalls zu viele gefährliche Rauchgase ab und mussten anschließen ärztlich versorgt werden.
Großeinsatz
Extreme Hitze und das gut isolierte Dach, sowie der dichte Rauch bereiteten den rund 200 Feuerwehrleuten von zwölf Wehren bei den stundenlangen Löscharbeiten Probleme. Löschwasser konnte direkt aus der Donau zum Brandobjekt gepumpt werden. Auch Retter aus Oberösterreich standen im Einsatz. Da sich unmittelbar hinter dem Zoo ein ausgedehntes Waldstück befindet, trachteten die Löschkräfte, Funkenflug zu verhindern, um keinen Waldbrand zu riskieren.
Vorerst ungeklärt war, warum das Feuer ausgebrochen ist. Ermittler der Polizei nahmen noch während der Löscharbeiten die Arbeit auf. Der entstandene Sachschaden ist jedenfalls enorm.
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