Semmeringtunnel: Kollaps durch Lkw-Mautflüchtlinge

Die stählernen Brückentragwerke für die spätere Bahntrasse werden in Position gebracht
Tunnelbaustelle und Straßensanierung sorgen für massive Behinderung des Verkehrs.

Die Stadt Gloggnitz ist, so wie die kommenden zehn bis 15 Jahre, eine der größten Baustellen Niederösterreichs. Die Vorarbeiten zum Bau des Semmering-Basistunnel haben massive Auswirkungen in weiten Teilen des Stadtgebiets. Wenn dazu noch die Verlegung und Fahrbahnsanierung der Bundesstraße 27 dazu kommt, ist ein Verkehrskollaps vorprogrammiert. Vor allem dann, wenn der Schwerverkehr auch bedingt durch Mautflüchtlinge an Spitzentagen bis zu 900 Lkw ausmacht.

Luftaufnahmen machen deutlich, welche Dimension die Portal-Baustelle in Gloggnitz bereits angenommen hat. Für die B27 musste ein neuer Tunnel unter der Bahnstrecke errichtet werden. Damit dieser im Falle eines 100-jährigen Hochwassers jedoch nicht von der Schwarza geflutet wird, muss die neue Straße in den Zufahrtsbereichen um fast zwei Meter angehoben werden. Hinzu kommt seit einigen Tagen die dringend notwendige Fahrbahnsanierung entlang der Semmeringstraße, „die mit der eigentlichen Baustelle aber nichts zu tun hat“, erklärt der von den ÖBB eingesetzte Ombudsmann, Hannes Eibler.

Nadelöhr

Laut Horst Reingruber von der Gloggnitzer Bürgerinitiative „Biss“ kommt es an dem Nadelöhr auf Grund des massiven Lkw-Verkehrs zu deutlichen Verzögerungen. Reingruber hofft auf die für 11. November anberaumte Verkehrsverhandlung. „Das Helenental ist bereits gesperrt und deswegen verwenden viele Lkw das Höllental als Abschneider“, so Reingruber. Bei der noch monatelang andauernden Bautätigkeit rund um die Portal-Baustelle bedeute dies den „Supergau“.

Ob die neue Bundesstraße 27 heuer noch für den Verkehr freigegeben werden kann, hängt laut Eibler von der Witterung ab.

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