"Pressefritzen aufhängen": Eklat um Bürgermeister

Gföhls Bürgermeister Karl Simlinger zog die Reißleine.
SPÖ fordert den Rücktritt des Gföhler Stadtchefs. Der dementiert.

Mir gehen die Scheiß-Asylanten sowieso am Oarsch, aber schuld sind die Pressefritzen, die gehören aufgehängt, de san wia de Juden.“ Diesen Satz soll Karl Simlinger (ÖVP), Bürgermeister von Gföhl, NÖ, am Dienstag bei einer Stadtratssitzung im Zusammenhang mit der Debatte um ein im Stadtgebiet geplantes Asylheim von sich gegeben haben. Der dementiert. Zwei Zeugen schwören aber, genau diese Formulierung gehört zu haben.

Empörung

Stadtrat Günter Steindl (SPÖ) ist empört: „Ich habe ihn zwei Mal gefragt, ob er das so meint und dazu steht und er hat jedes Mal mit Ja geantwortet“, berichtet Steindl, der meint: „Dass der Bürgermeister zurücktreten muss, ist selbstverständlich. Eine Entschuldigung für diese Entgleisung genügt sicher nicht.“

Stadtchef Simlinger dementiert allerdings: „Das habe ich nie gesagt. Ich habe davon gesprochen, dass mir die Angelegenheit sehr nahe geht, weil ich ständig Anrufe bekomme.“

Vizebürgermeisterin Ludmilla Etzenberger (ÖVP) meint auf KURIER-Anfrage, dass die Sitzung nicht öffentlich gewesen sei, weshalb sie auch nichts über den Inhalt sagen könne.

Stadträtin Sabine Mai (SPÖ) bestätigt allerdings: „Ich schwöre, dass es genau so gesagt wurde. Und es stimmt auch, dass mein Kollege Steindl ihn zwei Mal gefragt hat, ob er das wirklich so meint und dazu steht.“

Es gibt zwar ein Protokoll der Sitzung. Allerdings, so erklärt Stadtamtsdirektor Erich Hagmann, nur für Abstimmungsergebnisse.

„Ich war zum ersten Mal nicht bei der Stadtratssitzung dabei“, erklärt Stadtrat Siegfried König (FPÖ). Sollte das Zitat so gefallen sein, wäre es aber „nicht akzeptabel“.

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