Gföhl: Politfrost trotzt Sommerhitze

Gföhl: Politfrost trotzt Sommerhitze
Harmoniefreie Zone: Unversöhnliche Positionen zwischen ÖVP und FPÖ auf der einen, SPÖ und WGF auf der anderen Seite.

An der eisigen Atmosphäre zwischen den zwei konkurrierenden Politblöcken im Gemeinderat von Gföhl, Bezirk Krems,  kann  nicht einmal die  stärkste Sommerhitze etwas ändern. Nach Kritik von SPÖ und Bürgerliste WFG an der Personalpolitik im Rathaus, holen ÖVP-Bürgermeister Karl Simlinger und FPÖ-Stadtrat  Siegfried König – er sichert der ÖVP eine hauchdünne Mehrheit –  zum Gegenschlag aus: Sie werfen den gegnerischen Parteien vor, alles schlecht zu reden und gerade dadurch  den Gemeindemitarbeitern das Leben zu erschweren.

Nach dem Abgang mehrerer Mitarbeiter hat jetzt auch der Stadtamtsdirektor nach längerer Krankheit gekündigt. Schuld daran seien  ständige Untergriffe  der Opposition", deutet Stadtchef Simlinger an. Er wirft  SPÖ-Chef Günter Steindl eine "eines Gewerkschafters unwürdige" Vorgangsweise vor. "Ich sehe es als Ungeheuerlichkeit,  dass  in einem Dringlichkeitsantrag verlangt wird,  den Stadtamtsdirektor im Krankenstand zu kündigen", schimpft Simlinger.

Bewerbung

Steindl hatte erfahren, dass der Stadtamtsdirektor sich in einer anderen Stadt  bewarb. "Dort kann er sich einem Hearing unterziehen, aber in Gföhl nicht arbeiten. Da er sich woanders hinorientiert, wollten wir, dass Simlinger   schon früher eine einvernehmliche Lösung sucht", meinte Steindl.

"Ich habe mich erkundigt. So  eine geringfügige Verfehlung rechtfertigt keine Kündigung", beharrt Simlinger, der Steindl  gleich noch eine ganze Serie anderer Fälle von Fehlverhalten vorwirft. Zum Beispiel:  "Als Landtagsabgeordnete Rinke beim Kindermaskenball den Kindergarten besuchte,  lagen auf einem Tisch SPÖ-Prospekte, die er aufgelegt hat",  konkretisiert Simlinger.

"Eine schwere Lüge. Die Einladungen ohne Logo lagen außerhalb.  Eltern haben sie anscheinend mitgenommen und drinnen  liegengelassen", kontert Steindl.

"Beim Sonnwendfest in Seeb  hat er ein Zelt mit SPÖ-Logo  aufgestellt", setzt Simlinger fort. "Wir haben vorher gefragt. Selbst ein VP-Mann hat gesagt, es stört ihn nicht, wenn es nix kostet", erwidert Steindl.

"Beim Volksschuljubiläum hat er ohne Rückfrage eine SPÖ-Hüpfburg aufgestellt", zählt Simlinger weiter auf. Steindl: "Vom Logo darauf wusste ich nichts. Unsere Stadträtin hat eine günstige Lösung gesucht, die der Gemeinde Geld spart."

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