Gföhl: Gerangel um Fotovoltaikprojekt

Gföhl: Gerangel um Fotovoltaikprojekt
Die Bürgerliste WFG will ein Sonnenkraftwerk auf Dächern und Grundstücken der Stadt bauen. FPÖ und ÖVP sind skeptisch.

Auf privaten Grundstücken und Hausdächern, aber auch auf solchen im Gemeindebesitz möchte die Bürgerliste "Wir für Gföhl" (WFG) eine Reihe von Fotovoltaikanlagen errichten, die in einer ersten Ausbaustufe etwa ein Drittel des Strombedarfs der Stadt im Bezirk Krems decken sollen. ÖVP und FPÖ versagten dem Projekt die Unterstützung und zogen sich auf ein grundsätzliches Befürworten dieser Technik zurück.

"Wir wollen mit Investoren oder Bürgerbeteiligung eineinhalb bis viereinhalb Millionen Euro investieren. Wir würden aber gern das Gelände der ehemaligen Mülldeponie und das Dach der des Kindergartens mit nutzen. Das kostet die Gemeinde nichts, ihre Unterstützung würde nur die Abwicklung und den Förderantrag erleichtern", erklärte WFG-Sprecher Leopold Ganser in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Er habe bereits viele Zusagen von Bürgern, die ihre Hausdächer zur Verfügung stellen möchten.  Die Sache sei dringend, weil sich die Förderrichtlinien verschlechtern, deshalb wolle er den Antrag noch 2012 stellen.

"Ich möchte betonen, dass ich für Fotovoltaik bin, aber zu diesem Projekt fehlen mir Unterlagen, wir haben uns nicht vorbereiten können", eröffnete FPÖ-Stadtrat Siegfried König die Gemeinderatsdebatte.

Revanche

Revanche ÖVP-Landtagsabgeordneter Franz Edlinger stimmte ihm zu: "Wenn das was wird, kann ich nur gratulieren. Aber wir kennen das Projekt nicht, dem wir zustimmen sollen", sagte er  und vergaß den Hinweis nicht, dass die Antragsteller dem Blauen zuvor das Fehlen  ausreichender Unterlagen zur Anschaffung von Straßenleuchten vorgehalten hatten. Worauf ihnen SPÖ-Stadtrat Günter Steindl rein parteipolitisch motiviertes Handeln vorwarf.

Die ÖVP-FPÖ-Koalition brachte immerhin einen Antrag ein, der Fotovoltaik grundsätzlich befürwortet.

Die WFG will ihr Projekt trotzdem durchziehen und lädt zu einer Bürgerinformationsveranstaltung am 19. Oktober, 19 Uhr, im Stadtsaal Gföhl.

Kommentare