Kupferdiebe plündern Gräber

friedhof weinviertel
Gar nicht zimperlich gingen die Grabräuber auf drei Friedhöfen ans Werk.

Drei Friedhöfe in zwei Nächten. Die Kupferdiebstähle im Grenzraum ufern langsam aus. In den vergangenen Nächten plünderten unbekannte Diebe die Friedhöfe in Hanfthal, Wulzeshofen und Laa/Thaya im Bezirk Mistelbach. Insgesamt wurden an die 100 Kupfervasen gestohlen. Der Schaden beträgt mehr als 20.000 Euro.
„Bei uns haben nicht einmal mehr die Toten a’ Ruh“, sagt eine betroffene Grabbesitzerin aus Wulzeshofen. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag schlugen die Kupferdiebe in der Ruhestätte am Ortsrand zu. An die 30 Vasen wurden aus den Verankerungen gerissen und gestohlen. Ein Friedhofsbesucher informierte die Polizei. In der Polizeiinspektion Laa liefen wenig später die Telefone heiß.

Grabräuber

Denn auch in Hanfthal hatten die „Kupfer-Marder“ nächtens zugeschlagen und reihenweise die Gräber abgeräumt. Die Arbeit hat nun die Polizei. Denn jeder geschädigte Grabeigentümer muss erst eruiert und schließlich informiert und befragt werden.

Donnerstagfrüh die nächste Hiobsbotschaft: Der städtische Friedhof in Laa blieb auch nicht verschont. An die 40 Vasen wurden aus den Verankerungen gerissen und gestohlen. „Wir haben den Friedhof um zwei Uhr in der Früh kontrolliert. Da war alles in Ordnung. Um sieben in der Früh hat der erste angerufen und uns mitgeteilt, dass die Vasen gestohlen wurden“, sagt ein Polizist. Wie auf den anderen Friedhöfen waren die Täter auch in Laa nicht zimperlich. Die Plastik-Einsätze mit den Blumen wurden herausgenommen und daneben abgelegt. „Die Vasen wurden dann mit Fußtritten aus der Verankerung geschlagen“, sagt der Polizist. Fußabdrücke auf den Grabsteinen zeugen davon, dass dabei auch auf die Grabsteine getreten und somit die Totenruhe gestört wurde.

Emotionen

Bei den Friedhofsbesuchern lassen die nächtlichen Diebestouren die Emotionen hoch gehen. „Mit den Kupferkabeln geben sich die Täter anscheinend nicht mehr zufrieden. Jetzt plündern sie auch noch unsere Friedhöfe“, ist Reinhard Schwee entsetzt. Der begeisterte Motorradfahrer will in Zukunft besonders aufpassen. „Ich wünsche mir nur, dass ich keinen dabei erwische. Sonst liegt der da und ich sitze in Korneuburg“, sagt Schwee. Auch Hannelore Dorn ist entsetzt. „Es ist das Letzte, wenn man Tote bestiehlt.“

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