Gesprächsgipfel nach anonymer Anzeige

Gesprächsgipfel nach anonymer Anzeige
Vorwürfe wegen illegaler Abschüsse auf Gut Brunntal. Die Verwalter dementieren.

Seitdem der russische Milliardär Rashid Sardarov etwa 25 Millionen Euro in ein 500 Hektar großes Jagd-Refugium in Rohr im Gebirge gesteckt hat, sind er und seine Verwalter mit anonymen Anzeigen konfrontiert. Im jüngsten Fall erging eine an die Finanz und die Bezirkshauptmannschaft (BH): Demnach soll der Abschuss exotischer Himalaya-Tahre illegal auf Gut Brunntal an Jäger verkauft worden sein. Dies wird entschieden dementiert. Diese Woche fand zu diesem Zweck ein Gipfelgespräch zwischen dem Gutsverwalter Otto Schreier sowie seinen Söhnen und den Fachleuten der BH statt.

Rashid Sardarov hat zwei Jagdgebiete in Rohr im Gebirge und Gutenstein zu einem etwa 500 Hektar großen Jagdgatter (eingefriedete Eigenjagd) zusammen gefasst und sie 2009 im großen Stil mit Wildtieren bestückt: Neben Rot-, Sika-, Dam-, Muffel-, Schwarzwild und Davidhirschen wurden gut 20 Stück Himalaya-Tahre ausgesetzt. Die Tiere haben sich jedoch rasant vermehrt und richteten jede Menge Waldschäden an. Als „nicht jagdbares“ Wild durften sie nicht bejagt werden. Schließlich entschied man sich 2012 dazu, die ohnedies nicht heimischen Tahre wieder aus dem Gatter zu entfernen. Nachdem ein Lebendfang beziehungsweise eine Narkotisierung der scheuen Tiere nicht mehr möglich war, stimmte die BH dem Abschuss zu. Um eine Trophäenjagd zu verhindern, schrieb die Behörde die Tötung der Tiere ausschließlich durch betriebseigenes Personal vor.

Wildbret

Außerdem mussten die erlegten Tahre per Bescheid der Tierkörperverwertung übergeben und durften auch nicht für das Wildbret verwendet werden. „Das ist auch nachweislich so passiert. Bis November 2012 waren alle Tiere erlegt und übergeben“, erklärt Schreier, der sich über die anonymen Anzeigen der vergangenen Jahre zutiefst ärgert. „Glauben sie mir, Herr Sardarov ist einer der reichsten Menschen. Den interessieren ein paar Tausend Euro für irgendwelche Abschüsse nicht im Geringsten.“

Auf der Bezirkshauptmannschaft muss man naturgemäß den Vorwürfen nachgehen. „Das Ganze ist noch ein offenes Verfahren“, gibt sich Bezirkshauptmann Andreas Strobl bedeckt.

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