Geschleudert, nicht gerührt: Bienen hatten wenig Flugzeit

Bei Sonnenschein sind auch die Bienen besser aufgelegt und außerdem viele von ihnen unterwegs. Das macht das Herausnehmen der Waben einfacher
Die Imkerei hat in den Leiser Bergen Tradition – nicht zuletzt wegen der intakten Natur.

Eifersucht ist unangebracht: Seit 30 Jahren arbeitet Josef Bauer mit "duften Bienen". Millionen der fleißigen Honigsammler schwirren für den Landwirt und seine Kundschaft täglich aus, um den Nektar in der Umgebung zu sammeln. Der KURIER war bei der dritten (und voraussichtlich letzten Ernte) dabei.

Das Kopfnetz ist nicht Pflicht. Doch Leopold Bauer senior und sein Sohn Leopold wollen sich beim Entnehmen der Waben aus den Bienen-Häusern einen Stich ersparen. "In der Regel passiert gar nichts. Aber es kann schon mal vorkommen, dass einem eine Biene in die Nase oder in der Nähe des Auges sticht – das ist dann sehr unangenehm", sagt der Senior-Imker. Zur Besänftigung der Insekten wird ein Stück Holz in der Imker-Lampe angezündet. Dann geht es auch schon los. Die Waben werden herausgezogen und die Tierchen mit einer weichen Bürste sanft weggekehrt.

Süße Produktion

In der zur Produktionsstätte umgebauten Garage geht es dann mit der Honigproduktion weiter. Die Waben werden von Mutter und Tochter "entdeckelt" und in die Schleudertrommel gesteckt. "Wir sind ein Familienbetrieb, wie er im Büchl steht", sagt Leopold Bauer Senior. Damit kein Tropfen Honig verloren geht, wird beim letzten Mal natürlich besonders gut geschleudert. Zwischen fünf und acht Minuten dauer der Vorgang. Dabei rinnt der süße Honig in einem dicken Strahl in einen Behälter. Fertig ist das Produkt aber noch lange nicht. Um eine perfekte Reinheit zu erhalten, muss die zähe Flüssigkeit noch mehrmals gesiebt und gefiltert werden. Mit einer Spezialmaschine wird der Honig sanft erwärmt. Das macht ihn dünnflüssiger und erleichtert das Abfüllen in große und kleine Gläser.

Medaillen

Im Verkaufsraum der Familie gibt es alle acht Honig-Sorten sowie diverse Produkte. Dutzende Medaillen hat die Imkerfamilie schon bei der Ab-Hof-Messe in Wieselburg eingeheimst – heuer gab es "Gold" für den "Raps-Creme-Honig".

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