Geschichte des Sportplatzes wird jetzt aufgearbeitet
Lange galt es als fix, dass der Sportplatz des SC Traismauer an seinem bisherigen Standort abgerissen und etwas außerhalb neu gebaut werden soll. Dann allerdings wurden Betonfundamente des ehemaligen Gefangenenlagers unterhalb des gesamten Spielfeldes entdeckt. Die Gemeinde musste ihre Pläne folglich umwerfen, der Sportplatz soll nun doch auf seinem aktuellen Standort neu gebaut werden. Denn die Grundstücke, die man dort erschließen und verkaufen wollte, würden durch die Betonfundamente an Wert verlieren.
Lange war nicht ganz klar, was sich tatsächlich unter den Rasenflächen des Fußballclubs befindet. Das soll jetzt geklärt werden. Elisabeth Eder, Mitglied der „Historischen Runde“ in Traismauer, hat sich bereit erklärt, Archive zu durchforsten und sämtliche Akten und Infos zu sammeln, um die Geschichte des Platzes aufzuarbeiten.
Präsentation
Laut Eder soll sich dort, wo jetzt der SC Traismauer kickt, während des Zweiten Weltkriegs ein Arbeitslager für österreichische und deutsche „Zivilverpflichtete“ befunden haben. Ebenso ein Lager für Kriegsgefangene, vor allem aus Polen und Russland, aber auch Italien, Belgien und Frankreich. Im Gefangenenlager sollen Zwangsarbeiter für die Rüstungsfirma M. Miller AG tätig gewesen sein. Sie sollen als Zulieferbetrieb für die „Reichswerke Hermann Göring“ fungiert haben. Im Jahr 1945 berichtete die Traismaurer Pfarrchronik von einer „1000-köpfigen Arbeiterschaft“. Kurz nach Kriegsende soll das Lager abgebaut und danach bereits als Sportstätte genutzt worden sein. Im Frühjahr sollen die Rechercheergebnisse präsentiert werden. Auch dem Wunsch der Liste MIT, eine Gedenktafel zu errichten, soll Rechnung getragen werden.
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