Dass die Anrainer dieser Darstellung wenig Glauben schenken, machten sie mit Protestschildern, Rufen und Pfeifen klar: Sie vermuten hinter dem Projekt eine „Last-Mile-Logistik“, also einen Umschlagplatz für Konzerne, der Lärm, Verkehr und Umweltbelastungen mit sich bringen würde. Das Grundstück, auf dem die Anlage entstehen soll, ist als Gewerbegebiet gewidmet. Für die Bewohner ist diese Wiese ein Erholungsgebiet, das sie nicht missen möchten.
„Wir haben zu dieser Veranstaltung eingeladen, weil falsche Gerüchte rund um das Projekt kursieren“, erklärte Karl Brückner von CTP Österreich auf KURIER-Anfrage. Wie emotional das Thema für die Anrainer ist, sollte er zu spüren bekommen, und auch SPÖ-Bürgermeister Andreas Vojta musste Kritik einstecken. Die Bürger beriefen sich auf Verkehrsgutachten, die mit der ansässigen Firma Amira beauftragt wurden. Amira befürchtet durch CTP eine Verkehrslawine und Stau an der vorgelagerten Ampel.
Behördenvorgaben
3.500 Fahrten pro Tag sollen laut den Gutachten durch CTP entstehen – eine Zahl, gegen die sich Brückner entschieden wehrte. „Die Anzahl aller Fahrten – also Lkw, Sprinter und Pkw – ist mit 980 von den Behörden vorgegeben“, betonte er. CTP als Betreiber der Anlage und die Mieter müssten diese Fahrten einhalten, ansonsten drohe ein Entzug der Betriebstättengenehmigung.
Außerdem plane CTP Maßnahmen zum Schutz der Anrainer, und auch über nachhaltige Lösungen wie eine Fotovoltaikanlage werde nachgedacht. Die Bewohner wollten von all dem jedoch nichts hören: Sie schlugen vor, die Wiese für Fotovoltaik-Anlagen zu nutzen. Stadtchef Vojta versprach weitere Gespräche, „wir werden uns das Projekt genau anschauen“, betonte er.
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