Gemeinden landen Coup: 770 Kilometer Glasfaserkabel zu 90 Prozent gefördert
Unter verschieden Konstruktionen wird in niederösterreichischen Gemeinden auf Hochdruck der Breitbandausbau vorangetrieben. In einer neuen, sehr effizienten Form – nämlich über den Abgaben- und Umweltverband (GDA) des Bezirks Amstetten – wurde nun am heutigen Dienstag ein für NÖ einzigartiges Projekt gestartet. In 17 Gemeinden aus zwei Bezirken werden bis Ende 2027 insgesamt 770 Kilometer Kabel vergraben. Die 4.200 Haushalte, die so mit Lichtwellleitern erschlossen werden, liegen ausschließlich im ländlichen Raum.
Bei der vorjährigen Ausschreibung der Förderzusagen aus der Breitband-Milliarde des Bundes habe man darauf gesetzt, als größere Einheit eher zum Zug zu kommen, berichtete GDA-Obmann und Bürgermeister Anton Kasser. Das Vorhaben gelang und so kann in den nächsten vier Jahren eine Breitbandinfrastruktur um 57 Millionen Euro mit dem Projekt „Mostviertel Nord“ umgesetzt werden. 14 Landgemeinden im Bezirk Amstetten und drei im Bezirk Scheibbs sind Nutznießer – die Förderzuschläge sind beachtlich.
Förderungen
34,4 Millionen Euro schießt der Bund zu, 15,9 Millionen Euro kommen aus dem Wirtschafts- und Tourismusfonds des Landes NÖ. Zehn Prozent der Investition muss der GDA in den nächsten 20 Jahren aus den Nutzungsgebühren der Haushalte finanzieren, schilderte Kasser. Als Betreiber konnte man die Wunschpartner, nämlich die öGIG für den aktiven Datenbetrieb und die nöGIG für die Infrastruktur-Wartung und Erweiterung an Bord holen
In neun Gemeinden wird bereits oder schon bald gegraben. Die zum symbolischen Start angereiste Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter (ÖVP) lobte die Eigeninitiative der Gemeinden, die mit dem Hightech-Internet auch die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Beeindruckt zeigte sie sich, dass bei dem riesigen Kabelnetz, das auch auf vielen Privatgründen vergraben werden muss, „kein einziger Grundbesitzer etwas verlangt hat.“ Das zeige den Rückhalt in der Bevölkerung.
Kommentare