Gemeinden halten trotz Blockaden an Radweg fest

Gemeinden halten trotz Blockaden an Radweg fest
Genehmigte Demonstration führte zu Blockade von Bautrupps, Kämpfer für die Ybbstalbahn geben nicht auf und wollen heute wieder auf die Baustelle.

"Wir haben uns klar festgelegt. Daran wird sich nichts ändern." Der Lunzer Bürgermeister Martin Ploderer, zugleich Obmann des von sechs Gemeinden getragenen Ybbstalradwegvereins, zeigte sich gestern auch über neuerliche Blockaden gegen die Demontage der Ybbstalbahn unbeeindruckt. Zuerst friedliche Bahnfreunde hinderten Bautrupps der Firma Swietelsky an Abrissarbeiten. Radvereinschef Ploderer behielt sich vor, entstandene Mehrkosten bei den Protestierern einzuklagen.

Sechs Bürgermeister des Ybbstales dokumentierten Dienstagabend bei einer aktuellen Projektpräsentation zum 50 km langen geplanten Radler-Highway zwischen Waidhofen und Lunz Geschlossenheit. Die 2012 aufgelassene Ybbstalbahn als Museumsbahn zu aktivieren und erhalten und gleichzeitig den Radweg zu erreichten, sei wirtschaftlich und technisch nicht möglich, behauptete Eisenstraßenobmann Andreas Hanger. Über ein EU-Leaderprojekt werden dem Radweg neben den landschaftlichen Reizen auch touristische Attraktionen eingehaucht. Für den 25. April kündigte Radweg-Vizechef Helmut Schagerl ein konzentriertes Bauverfahren mit allen Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften an. Bei der Wasserrechtsverhandlung vor Wochen seien geringe Nachbesserungen verlangt worden, ansonsten erhoffe man positive Bescheide. Damit könnten nach ersten Ausschreibungen im August mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Wegtrasse

Die Radwegtrasse, die zu rund 50 Prozent am Damm der Bahn verläuft, nennen die Bürgermeister als gesichert. Und die Finanzierung des Wegs von rund 8,5 Mio. Euro habe das Land NÖ auf zwei Jahre gesichert. 2016 sollte der Weg fertig sein.

Wie der Opponitzer Ortschef Leopold Hofbauer sehen seine Kollegen durch die Bikerstrecke eine touristische Chance, aber auch eine Steigerung der Lebensqualität für die eigenen Leute. Schätzungen lassen auf rund 50.000 Radler per anno auf dem Weg hoffen. Göstlings Bürgermeister Franz Heigl lobte das Projekt aus Sicherheitsgründen: "Bei uns ist sicheres Radfahren und Spazierengehen sonst nirgends mehr möglich."

Dienstag anwesende Bahnfreunde überzeugte die Radwegpräsentation nicht. Sie bezweifeln die Abrissgenehmigungen für die Gleise. Bei Opponitz sind für heute neue Demonstrationen bei der Exekutive angemeldet.

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