Geiselnehmer kam nicht zurück

Verschwunden aus der Obhut einer Pflegeeinrichtung in der Steiermark ist ein 62-jähriger Mann, der wegen schwerer Gewaltdelikte seit 2011 in der niederösterreichischen Justizanstalt Göllersdorf angehalten wird. Weil er in der Anstalt noch nie Probleme machte, durfte er wegen seiner gesundheitlichen Probleme bereits mehrmals einige Wochen zur Rehabilitation in der Pflegeeinrichtung verbringen. Am Mittwoch ist er nicht von einem Spaziergang nicht mehr zurück gekehrt.
Der Mann war unter anderem wegen einer versuchten Geiselnahme in der Justizanstalt Josefstadt, in deren Verlauf einer einen Justizbeamten lebensgefährlich verletzt hatte, vor Gericht gestanden. Davor hatte er 2009 in seinem Haus in der Steiermark eine Geisel genommen und war für nicht zurechnungsfähig erklärt worden.
Die Göllersdorfer Anstaltsleiterin Karin Gruber meint, dass der Mann medikamentös gut eingestellt sei, aber auch durch sein Alter körperlich abgebaut habe. Sie beschreibt ihn als intelligent und kooperativ, aber zurückhaltend. Sie hätte wahrscheinlich, meint sie, demnächst eine Entlassungsprüfung durch das Gericht befürwortet.

„Nachdem er nicht rechtzeitig erschien, ist er zur Fahndung ausgeschrieben worden. „Wir können uns nicht erklären, was passiert ist“, sagt Gruber. Aus ihrer Erfahrung kehren die meisten angehaltenen, die für einige Zeit verschwinden, freiwillig wieder zurück.