"Gehbehinderter" Bettler wurde nach Raub zum Fluchtsprinter

"Gehbehinderter" Bettler wurde nach Raub zum Fluchtsprinter
Täter verprügelte einen Pensionisten mit seiner Krücke und stahl ihm eine teure Uhr.

Seit Monaten fiel er immer wieder in der Kremser Fußgängerzone auf: Tief gebeugt, auf eine Krücke gestützt, hinkte ein Mann mit einem anscheinend verkrüppelten Fuß zwischen Passanten umher und bettelte sie an.

Freitagnachmittag eskalierte die Situation: Ein 66-Jähriger fühlte sich von einer Gruppe von sechs Bettlern belästigt und wandte sich ab. Als er wenig später erneut von der Gruppe angeschnorrt wurde, machte der Pensionist mit seinem Handy ein Foto vom Bettler mit der Krücke. Der rastete darauf hin aus: Er packte die Krücke mit beiden Händen und schlug mit voller Wucht gegen den Kopf des Pensionisten. Der 66-Jährige hob die Hand zur Abwehr. Dabei wurde seine Armbanduhr sichtbar. Der Täter schlug darauf mehrmals auf das Handgelenk des Opfers, bis das Uhrband riss und die teure Uhr zu Boden fiel. Flink bückte sich der Bettler, hob die Uhr vom Gehsteig auf und flüchtete mit seinen Begleitern in Richtung Bahnhof.

Wenig später wurde der Täter von einer Zeugin beobachtet: Er rannte, ohne Zuhilfenahme der Krücken, an der Zufahrt der Feuerwehr zentrale vorbei. Danach dürfte er mit seinen Komplizen in einem grauen Pkw mit rumänischem Kennzeichen in Richtung Wien geflohen sein. Eine Fahndung verlief negativ. Der Bestohlene – seine Verletzungen mussten im Krankenhaus behandelt werden – setzte eine Belohnung von 1000 Euro aus.

Bereits in der Vergangenheit ist der Bettler mehrmals durch seine aggressive Vorgangsweise aufgefallen. Zeuge Manfred G. berichtet: "Der hatte nur seinen Turnschuh verdreht angezogen. Einmal habe ich beobachtet, wie er nach dem Verlassen der Fußgängerzone fast normal gegangen ist."

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