In jahrhundertealten Kellergewölben des Stifts Seitenstetten reift ein Schatz, der wohl nirgends im Mostviertel besser aufgehoben wäre. Direkt unter dem Marmorsaal des Stifts lagern Josef und Doris Farthofer von der gleichnamigen Destillerie ihre eigenen, aber auch individuell für private Liebhaber gefüllte Whisky-Fässer. Bei himmlischer Ruhe, hoher Luftfeuchtigkeit und gleichbleibender Temperatur saugt der Edelbrand in speziellen Eichenfässern Aromen auf.
Mit regelmäßigen Falstaff-Topplätzen bei Prämierungen, der Auszeichnung für den weltbesten Bio-Wodka in London, Gold für den Schlägler Roggen Whisky in New York und vielen anderen Ehrungen für Rum, Gin, Mostello und Fruchtbrände gehört der Biobetrieb Farthofer zu den Top-Brennern in ganz Österreich.
Mit dem auf eigenen oder auf Äckern der Nachbarn bei Biberbach geernteten Biogetreide und der eigenen Mälzerei kreiert die Destillerie laufend neue Whisky-Variationen, die die Fans begeistern. So auch jene, die sich unter fachkundiger Beratung Farthofers ihren eigenen Whisky mischen lassen und dann zur Reifung im Stiftskeller einlagern.
Wertanlage
„Mit einem kleinen Fass für einen Kunden hat es begonnen. Das hat sich über Mundpropaganda wie ein Lauffeuer verbreitet“, schildert Doris Farthofer. Nach nur wenigen Monaten sei der Keller bereits gut gefüllt. Manche sehen ihren Whisky-Vorrat sogar als Wertanlage.
Liebhaber stellen sich nach speziellen Verkostungen ihren eigenen Blended Whisky (verschnitten) aus den bereits sieben hauseigenen Whiskys zusammen und lassen ihn in Fässer füllen. Je nach Gusto kann auch aus 18 Aromen, vom Braugerstenmalz, Schlägler Roggen Röstmalz bis zum Waldstaudekorn ausgewählt werden. Extranoten verleihen noch spezielle vorbelegte Fässer, die nach Birnen-Mostello, Rotwein oder Starkbier duften.
Gelagert muss der eigene Whiskyansatz, auch „White Dog“ genannt, drei Jahre werden. Dann gilt er gesetzlich als Whiskey. Nach Menge und Qualität der Befüllung (es gibt Fässer von 30 bis 228 Liter) richtet sich der Preis. Das persönliche Whiskyfass ist zwischen 2.000 und 15.000 Euro zu haben.
Die Destillerie Farthofer ist für ihre spektakulären Verkostungen in ihrem Betrieb in Öhling bekannt. Der reifende Whisky wird aber auch direkt im Stiftskeller verkostet. Auf www.destillerie-farthofer.at ist es sogar virtuell möglich durch den aufregenden Keller zu spazieren. Derzeit baut die Firma den Heimathof in Biberbach mit einer Mälzerei und Brennerei aus.
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