Gabriele Scharrer ist neue SPÖ-Bürgermeisterin von Vösendorf
Die neue Bürgermeisterin Gabriele Scharrer (vorne, Mitte) mit der Vösendorf SPÖ-Gemeinderatsfraktion.
Gabriele Scharrer ist am Montag zur neuen Bürgermeisterin von Vösendorf (Bezirk Mödling) gewählt worden. Die SPÖ-Politikerin erhielt in der konstituierenden Sitzung 19 von 31 gültigen Stimmen. Damit stellen die Sozialdemokraten nach fünf Jahren wieder die Gemeindechefin.
Beim Urnengang im September hatte die ÖVP nach Wirbel um Ex-Bürgermeister Hannes Koza Platz eins behalten, aber die absolute Mandatsmehrheit verloren. Die SPÖ und die Bürgerliste V2000 bilden eine Koalition.
Die SPÖ stelle nun 107 Bürgermeister in den 573 Gemeinden in Niederösterreich, wurde mitgeteilt.
In Vösendorf verfügen die Roten gemeinsam mit der Bürgerliste V2000 nur über 16 der 33 Mandate im Gemeinderat. NEOS und Grüne sollen aber laut einer "mündlichen Zusage" bei den Beschlüssen mitgehen, hieß es vonseiten der SPÖ. Zusammen kommen die vier Fraktionen auf 18 Mandate.
Hannes Koza, der seit 2020 Bürgermeister war, hatte im Dezember 2024 einen Angriff auf sich vorgetäuscht. Er erklärte heuer im Februar seinen Rücktritt, Birgit Petross übernahm die Amtsgeschäfte. Sie erhielt bei der Wahl am Montagabend zwölf Stimmen, zwei waren ungültig.
ÖVP-Kritik an SPÖ
Nachdem die ÖVP bei einer vorgezogenen Gemeinderatswahl im Mai 2024 die absolute Mandatsmehrheit erreicht hatte, erzielte sie bei einem außertourlichen Urnengang am 21. September zwölf Sitze. Die SPÖ kam mit zehn Vertretern auf Platz zwei. Die Bürgerliste V2000 erreichte sechs und die FPÖ drei Sitze. Grüne und NEOS sind mit je einem Mandat vertreten.
Kritisch äußerte sich die abgelöste Bürgermeisterin Birgit Petross zur nunmehrigen Koalition: „Die SPÖ hat sich bewusst gegen eine Zusammenarbeit entschieden – das ist kein Weg im Sinne der Vösendorferinnen und Vösendorfer.“
Man nehme "die demokratische Entscheidung zur Kenntnis", sei jedoch der Meinung, dass "sich viele Bürger eine stabile Zusammenarbeit im Interesse der Gemeinde gewünscht hätten. Nach turbulenten Jahren war der Wunsch der Vösendorfer nach Stabilität groß. Diese Stabilität wäre mit einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Team Bürgermeisterin Birgit Petross und SPÖ möglich gewesen."
Die SPÖ habe aber "von Beginn an kein Interesse an einer inhaltlichen Zusammenarbeit gezeigt". Petross: „Das letzte Gespräch dauerte drei Minuten und diente ausschließlich dazu, uns mitzuteilen, dass die SPÖ - die bei dieser Wahl ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren hat - den Bürgermeistersessel für sich beansprucht. Weder über Inhalte noch über Ressortaufteilungen wollte man sprechen."
"Auf die Finger schauen"
SPÖ und V2000 gehe es "nur darum, die Volkspartei um jeden Preis in der Stadtregierung zu verhindern. Wir werden der neuen Bürgermeisterin und ihrem Vizebürgermeister ganz genau auf die Finger schauen. Die Menschen in Vösendorf können sich darauf verlassen, dass wir weiterhin mit voller Kraft für sie arbeiten“, so Petross.
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