"Gabalier-Fleischlaberl": Satire-Website bekennt sich zu Aufreger-Briefen

Faschierte Laibchen
"Die Tagespresse" hatte die Schreiben im Namen der FPÖ verfasst und an Gastwirte in NÖ ausgeschickt.

Ein Schreiben, das an mehrere Gastwirte in Niederösterreich ging, ließ die FPÖ gestern toben: Im Namen der Partei erklärten die Verfasser, warum sie sich bei den Koalitionsverhandlungen für die sogenannte Wirtshausprämie stark gemacht habe. 

Nun hat sich der Verfasser der Zeilen zu erkennen gegeben: Die Redaktion der Satirewebsite Die Tagespresse hat das Schreiben in Umlauf gebracht. Auf Twitter verweist sie auf einen Beitrag zur "Entstehungsgeschichte des FPÖ-Briefes". 

"Mit dem Einzug in die niederösterreichische Landesregierung versprach die FPÖ die Schaffung einer Wirtshausprämie. Passiert ist seither nichts. Wieder mal ist man offenbar zu beschäftigt mit Nichtstun und Einzelfällen. Die Tagespresse wollte helfen und den Freiheitlichen unter die Arme greifen", ist in dem Artikel zu lesen. Und etwas weiter unten: "Wir packen selbst an, um die FPÖ-Versprechen einzulösen. Wir setzen die Wirtshausprämie endlich um."

Das Schreiben hatte die Gastwirte per Post erreicht. Zu lesen war darin: "In den letzten Jahren gerieten unsere traditionellen Speisekarten gleich von zwei Seiten unter Druck: Einerseits von den ins Land strömenden fremden Kulturen, die etwa Kebab oder Gyros salonfähig machen. Andererseits aber auch von immer mehr werdenden Wienern, die sich als Zweitwohnsitzer im unserem schönen Bundesland ansiedeln und die Nachfrage nach anglikanischen Trend-"Speisen" wie Tofu erhöhen.

Außerdem wurden in dem Fake-Brief Tipps geliefert, wie man ganz an die von Schwarz-Blau versprochenen Wirtshausprämie kommt. 

FPÖ-Sprecher Alexander Murlasits kündigte am Montag an, dass die FPÖ NÖ "mit aller Härte" gegen die Briefe vorgehen werde. Sogar eine Anzeige wurde in den Raum gestellt, weil das das Logo der FPÖ Niederösterreich missbräuchlich verwendet worden sei. "Zudem stellt sich die Frage, woher der Absender bestimmte Daten bekommen hat. Das sind schon echte Silberstein-Methoden", sagte Murlasits.

Die Tagespresse kann sich indes über viele positive Rückmeldungen für die Aktion freuen. 

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