Fusionspläne sind gescheitert

Fusionspläne sind gescheitert
Freiwillige aus Zell lehnten Pläne ab, gemeinsam mit der Feuerwehr Waidhofen in das neue Sicherheitszentrum zu ziehen.
Fusionspläne sind gescheitert

Bürgermeister Wolfgang Mair ist verärgert. Selbst eine heftige zweistündige Diskussion konnte die Feuerwehrleute des Stadtteils Zell nicht überzeugen. Mit großer Mehrheit erteilten sie Sonntag den Fusionsplänen mit der großen Schwester, der Stadtfeuerwehr Waidhofen, eine klare Absage.

Selbst der Zeller Kommandant Josef Rauchegger konnte die Kameraden nicht überzeugen. Nur sieben stimmten für eine Übersiedlung der Wehr in das neue geplante Sicherheitszentrum der Stadt. 22 waren dagegen. Für Stadtchef Mair ein Katzenjammer. Mit dem Bau der Zentrale, in die auch die Waidhofener Polizei übersiedeln wird, hätte man eine einmalige Chance gehabt, meint Mair. Die beiden jetzigen Feuerwehrhäuser seien nur 200 Meter Luftlinie voneinander entfernt. Mitglieder in beiden Wehren würden ohnehin im gesamten Stadtgebiet wohnen und vor allem habe eine gemeinsame Freiwilligentruppe eine weit höhere Schlagkraft und Einsatzeffizienz, wiederholt Mair seine Sonntagabend gebrachten Argumente. Dass es 40 Jahre nach dem Zusammenschluss Waidhofens mit der Gemeinde Zell noch immer ein Kirchturmdenken gibt, enttäuscht Mair sehr.

Neugründung

Die FF-Kommandanten Rauchegger und Johann Neubauer von der Stadtwehr stehen hinter Mair. Bei den Waidhofener Freiwilligen stimmten von 37 Anwesenden gleich 36 für die Fusionierung. Konkret wollte man 2015, wenn die neue Zentrale bezugsfertig ist, beide Körperschaften auflösen und eine neue gemeinsame Feuerwehr gründen.

Doch der Großteil seiner Zeller Kameraden habe Ängste gehabt überfahren zu werden, berichtet Rauchegger. „Eine 125-jährige Geschichte und Tradition gibt man nicht so leicht auf“, versteht er die Gegner zumindest. In vielen Gesprächen mit der Mannschaft habe das Kommando vergeblich versucht die Vorteile des Zusammenschlusses schmackhaft zu machen.

Wie geht’s mit der Sicherheitszentrale weiter? Für das 1800 m² große Areal beim Lokalbahnhof wird ein Architektenwettbewerb gestartet. Bauträger ist die „Waldviertler Baugenossenschaft “. Im Herbst erfolgen die Ausschreibungen, im Frühjahr 2013 ist Baubeginn. 2015 wird die Zentrale bezogen. Kostenschätzungen gibt es noch nicht, weil die Pläne fehlen.

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