Frostschäden: Fünf Millionen Euro für Bauern

Frostschäden: Fünf Millionen Euro für Bauern
Winzer und Landwirte beklagen Ausfälle bis zu 100 Prozent. Ab Mitte kommender Woche werden erste Hilfsgelder ausgezahlt.

Unser  Keller ist leer", sagt Markus Laurer aus Deinzendorf, Bezirk Hollabrunn. Und Wein-Nachschub wird es in den kommenden zwei Jahren nicht geben. Die Weintriebe  sind in der vergangenen Woche erfroren. Und nicht nur dieses Jahr ist somit gelaufen, sondern auch das kommende.  "Da tut einem das Herz weh", sagt Laurer.

Landeshauptmann Erwin Pröll machte sich gestern Früh selbst einen Überblick über die Schäden. Und die sind enorm. 20 bis 25 Millionen Euro machen sie aus. Erfroren sind neben dem Wein auch Kürbisse, Erdäpfel,  Obst- und Christbäume. Bis zu -5,1 Grad in der Vorwoche machten den jungen Pflanzen und Trieben den Garaus.

 "Kopf hoch, wir werden helfen", sagt der Landeshauptmann. Noch gestern ließ er einen Regierungsbeschluss formulieren und in Umlauf bringen. Rund fünf Millionen Euro sollen den betroffenen Bauern und Winzern vom Land zur Verfügung gestellt werden. "Ab 30 Prozent Schaden oder bei Existenzbedrohung", erklärt Pröll. Die Hilfe soll vor allem bei Dauerkulturen zum Tragen kommen. In der kommenden Woche werden die Schadenskommissionen ihre Arbeit aufnehmen.

Auch die Rebschulen sollen einbezogen werden – sie haben ebenfalls große Schäden zu verzeichnen. "Der Frost bringt mehrjährige Folgeschäden", sagt Pröll. "Da leide ich selbst mit."

Winzer Laurer schildert sein Problem: "Die Kunden wollen ihren Wein." Kann der Winzer nicht liefern, sind die Käufer schnell weg. "Ich habe  bei mehreren Stellen angefragt, ob es Trauben zu kaufen gibt", erzählt er. Bindende Antwort hat er keine bekommen.

Auch die Winzergenossenschaft Retz-Röschitz hadert. "600.000 Kilo Trauben brauchen wir mindestens zum Überleben", sagt Gottfried Geist, Vorsitzender des Aufsichtsrates. "Sonst können wir zusperren."

Unwetterkredit

Unwetterkredit Hilfe kommt auch von Raiffeisen. Spezielle Unwetterkredite mit einer Verzinsung von 1 bis 2 Prozent werden angeboten. Außerdem  will Pröll  Gespräche mit Finanzministerin Maria Fekter führen um für Betroffene die Einkommenssteuer-Vorauszahlung zu senken.

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