Friedhof: Kapelle mit Hakenkreuz beschmiert
Nicht einmal die Toten haben ihre Ruhe. Erst in der Nacht auf Montag wurden am Friedhof Gemeinlebarn, einer Katastralgmeinde von Traismauer (Bezirk St. Pölten-Land), Grablaternen demoliert und zu Boden geworfen, Blumenschmuck zerstört und Kreuze ruiniert. Mit einer Laterne wurde auch die Scheibe eines Autos, das in der Tullner Straße abgestellt war, eingeschlagen.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde der Friedhof erneut verwüstet – und wieder von unbekannten Tätern. Wieder wurden Laternen ruiniert und Kreuze zerstört. Doch diesmal stießen die unbekannten Täter auch mehrere Grabsteine um, die Friedhofskapelle wurde mit einem Hakenkreuz beschmiert. Die Familien, deren Gräber demoliert wurden, sind entsetzt: „Gestern haben wir das Grab wieder einigermaßen hergerichtet, und jetzt wurde wieder alles zerstört“, sagt Roman P. Erst vor Kurzem wurde die Familie von einem schweren Schicksalsschlag getroffen. Dass jetzt Gräber zerstört wurden, trifft Roman P. sehr. „Mir fehlen die Worte. Ich hoffe, dass das alles bald wieder aufhört.“ Auch Pfarrer Josef Seanner ist bestürzt: „Friedhofsschändung ist etwas ganz Schreckliches“, sagt er.
Donnerstagfrüh hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen. Neben dem Hakenkreuz auf der Kapelle, soll auf dem Friedhofstor auch ein Nazi-Code entdeckt worden sein. Donnerstagnachmittag nahmen die Ermittler das Landesamtes für Verfassungsschutz (LV) ihre Arbeit auf. Die Fahnder sollen herausfinden, ob möglicherweise Rechtsradikale hinter der Tat stecken.
Die Polizei Traismauer bittet um Hinweise: 059-133-3176-100.
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