Freud’ und Leid für die ÖVP im Weinviertel

Die Absolute für die ÖVP in Mistelbach: Benjamin Hymer, Gernot Wiesinger, Andrea Hugl, Bgm. Erich Stubenvoll, Claudia Pfeffer, Michael Schamann und Wolfgang Inhauser.
von Michaela Höberth und Paula Leschnig
Eines vorweg: Alle vier Bezirkshauptstädte des Weinviertels sind der ÖVP treu geblieben – wobei der Teufel bekanntlich im Detail liegt.
In Mistelbach hatte Bürgermeister Erich Stubenvoll Grund zum Jubeln: Vor fünf Jahren hat er die Gemeinde als Stadtchef übernommen, nun konnte für die ÖVP die Absolute zurückerobern. Anstatt der bisherigen 18 besetzen die Schwarzen nun 20 Mandate.
Die SPÖ hingegen verliert mit acht Mandaten zwei Sitze, die FPÖ legt deutlich zu, aus einem Mandat wurden fünf. Die Grünen und die Liste LAB müssen Einbußen hinnehmen, sie verlieren ein bzw. zwei Mandate.
Minus bei der ÖVP
In den anderen Bezirksstädten verzeichnet die ÖVP ein Minus. In Korneuburg und Gänserndorf sind die Spitzenkandidaten Christian Gepp und René Lobner gleichzeitig auch im Landtag vertreten. „Das Wahlergebnis ist ein klarer Auftrag für die nächsten fünf Jahre, auch wenn Verluste immer schmerzen“, sagt Gepp im KURIER-Gespräch. Er muss die nächsten fünf Jahre mit drei Mandaten weniger – statt 22 nur 19 – zurechtkommen, während SPÖ und FPÖ zulegen konnten. Die Neos bleiben bei ihrem Sitz im Gemeindeparlament, die Grünen haben sich mit zwei Mandaten halbiert.

Der Wahlsonntag in Korneuburg.
Ähnlich das Bild in Gänserndorf: Die ÖVP kann 18 der bisherigen 21 Mandate halten, die SPÖ gewinnt einen Sitz dazu und hat nun zehn Mandate. Die FPÖ sichert sich vier weitere Sitze, was für die Freiheitlichen sechs Mandate bedeutet. Auch in Gänserndorf sind die Grünen mit zwei Sitzen nur noch halb so stark wie 2020, die Neos halten ihr Mandat.

Bürgermeister René Lobner und Bezirksgeschäftsführer Rudolf Stöger in Gänserndorf.
Bleibt noch Hollabrunn, wo sich für die ÖVP am meisten verschoben hat. Seit 2019 leitet Alfred Babinsky die Stadt, er hat am Wahlsonntag fünf seiner 20 Mandate verloren. Wahlsieger ist die FPÖ, die sich von einem Mandat auf sechs Sitze verbessern konnte. Gleich geblieben sind die sechs Mandate der Grünen sowie die jeweils fünf Mandate der SPÖ und der Liste Scharinger. Den Neos ist der Sprung in den Gemeinderat nicht gelungen.

Andrea Völkl bleibt ÖVP-Bürgermeisterin in Stockerau, der größten Stadt des Weinviertels.
Comeback der Neos
Zum ersten Mal nach sechs Jahren wurde, nach vorgezogenen Wahlen 2019, in Stockerau gewählt. Die ÖVP verliert unter Andrea Völkl drei Mandate, die SPÖ ebenfalls. Dafür können sich Grüne (plus ein Mandat) sowie FPÖ (plus drei Mandate) verbessern. Wieder zurück im Gemeinderat sind die Neos mit einem Sitz, neu hingegen die Liste UBS, die ein Mandat erringt. Diese wurde von ehemaligen SPÖ-Funktionären gegründet.
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