Franz Schubert (1797– 1828) hat in den Jahren 1820 bis 1823 mit seinen Freunden die Marktgemeinde mehrmals besucht. Mit diesen Landpartien wollte der österreichische Komponist in den Sommermonaten der Stadt entfliehen, es wurde gesungen, getanzt und Ausflüge unternommen. Im prächtigen Konzertsaal sollen auch Schuberts „Atzenbrugger Tänze“ entstanden sein.
Pforten öffnen sich um Frühsommer 2024
1977 wurde das Schloss Atzenbrugg von der Gemeinde gekauft und aufwendig saniert. Dieser Tage wird in den Räumlichkeiten wieder viel gehämmert und gebohrt. Zu tun gibt es für die Arbeiter genug.
Der Grund: Bis zum Frühsommer 2024 soll in dem Gebäude die landesweit wichtigste Schubert-Gedenkstätte entstehen. Rund 1,4 Millionen Euro werden in das Projekt investiert. An der Finanzierung sind die Gemeinde, die Kulturabteilung des Landes NÖ und die ecoplus beteiligt.
Barrierefrei
„Es soll ein Ort der Begegnung werden“, sagt Projektleiterin Mandl. Das Hauptaugenmerk werde freilich auf die Neugestaltung des 600 Quadratmeter großen Museums gelegt.
Um die Schauräume im oberen Schlossgeschoss künftig barrierefrei erreichen zu können, wird derzeit ein Lift installiert. Zudem soll die Themenführung so angelegt werden, dass ein Rundgang für Groß und Klein mit interaktiven Elementen zu einem Erlebnis wird. Für Kinder gibt es dann eigene Stationen, in einem Raum wird ein Selfie-Point errichtet.
„Bei den Umbauarbeiten müssen natürlich auch immer die Vorgaben des Bundesdenkmalamtes beachtet werden“, berichtet Mandl, die auch als geschäftsführende Gemeinderätin tätig ist.
Der Schlossgarten
Inhaltlich spannt sich der Bogen von der Kindheit Schuberts in Wien, seiner Konviktszeit als Hofsängerknabe bis zum ungeliebten, kurzen Dasein als Lehrer. Sein Freundeskreis war es auch, der den Komponisten oft durch eine schwere Zeit half.
Aber nicht nur im Schloss, sondern auch im großen Garten wird sich in den kommenden Monaten einiges verändern. Einige Bereiche des Parks werden neu angelegt, hier wird es dann die Möglichkeit geben, Schuberts Musik zu lauschen.
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Auch das sogenannte Schuberthäuschen, das sich auf einer kleinen Anhöhe befindet, wird demnächst saniert. „Unter freiem Himmel wollen wir dann Feste feiern“, sagt Bürgermeisterin Beate Jilch.
Kapelle
Ein eigenes Gebäude mit einer Kühlzelle und einem Lagerraum wird derzeit ebenfalls errichtet. Es soll als Anlaufstelle für die Vereine im Ort dienen.
Jilch ist wichtig zu betonen, dass das Schloss trotz der Neugestaltung auch weiterhin für Veranstaltungen aller Art zur Verfügung stehen wird. Besonders beliebt sind etwa Hochzeiten, weil sich in dem Schloss eine Kapelle befindet.
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