Franz Jägerstätter: Von der Josefstadt in den Brandlhof

Autor Felix Mitterer (2. v.r.) freut sich schon auf die eigene Interpretation seines Theatererfolges
In Radlbrunn wird heuer das Leben des Kriegsverweigerers aufgeführt.

Am 9. August 1943 wird der "einfache" Bauer Franz Jägerstätter aus St. Radegund in Oberösterreich im deutschen Zuchthaus Brandenburg bei Berlin angeklagt, verurteilt und wegen Kriegsdienstverweigerung hingerichtet.

70 Jahre später wird sein Leben von Felix Mitterer in einem Theaterstück wiedergegeben und in der Josefstadt uraufgeführt. "Ich hatte eigentlich ein völlig anderes Bild von ihm", sagt Mitterer, der die Geschichte von Franz Jägerstätter in Österreich dadurch bekannter machen möchte.

Nun hat sich die Bühne Weinviertel dem Stück angenommen. Besonders stolz ist sich Regisseur Josef Newerkla, das Stück als zweite Bühne vom Autor persönlich überantwortet bekommen zu haben. Für Mitterer war insbesondere der Spielort eine Entscheidungshilfe: "Nichts passt wohl besser als Kulisse für dieses Stück über den Bauern Franz Jägerstätter als der Brandlhof in Radlbrunn."

Der Inhalt des Stücks wurde zwar komplett übernommen, "schön langsam haben wir aber unsere eigene Linie gefunden", deutet Newerkla kleine Veränderungen an. Der Chor wird in das Publikum integriert, manche Szene werden wiederum durch ein Schlagzeug dramatischer ausgedrückt.

Motorrad

Auch ein Motorrad, das Jägerstätter damals besessen hatte, wurde mit eingebaut. Mittlerweile kann sich auch Schauspieler Christoph Stich mit seiner Rolle als Franz Jägerstätter anfreunden. "Ich war mir zu Beginn unsicher, weil man immer einen Zugang finden muss, doch durch die reale Person war vieles schon vorgegeben."

Bis zur Premiere am 11. Juli wird noch drei Mal pro Woche geprobt.

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