FPÖ-Politiker Christian Höbart wechselt zu "Team Strache"

2018 warf Höbart als geschäftsführener Landesparteiobmann das Handtuch
Nach seinem Verlust des Nationalratsmandats war Höbert nur mehr auf Gemeindeebene politisch aktiv. Mit dem Wechsel ist er nun in der FPÖ rausgeflogen.

Der Wechsel dürfte seine Parteikollegen kalt erwischt haben. Als am Freitagvormittag Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in den Wiener Sofiensälen seine Spitzenkandidatur im "Team Strache" bei der Wien-Wahl bekannt gab, saß ein ungewöhnlicher Ex-Parteikollege an seiner Seite: Ex-Nationalratsabgeordneter Christian Höbart. Er ist nun der neue Generalsekretär des "Team Strache".

Viele FPÖ-Politiker dürften dabei ihren Augen kaum getraut haben, die Konsequenzen folgten sofort. „Mit der Unterstützung für die Liste Strache ist die Mitgliedschaft von Christian Höbart in der Freiheitlichen Partei automatisch verwirkt. Er ist damit kein Mitglied der FPÖ mehr“, erklärte FPÖ-Landespartei- und Klubobmann im NÖ Landtag, Udo Landbauer.

Der langjährige, nach seinem Höhlenmenschen-Sager durchaus umstrittene FPÖ-Politiker aus Niederösterreich hatte nach der letzten Nationalratswahl sein Nationalratsmandat verloren. Bereits 2018 hat er seine Funktion als geschäftsführender Landesparteiobmann der nö. Freiheitlichen hingeworfen, nachdem er bei der Wahl des Landesparteichef-Stellvertreters nicht zum Zug gekommen war.

In der Lokalpolitik blieb Höbart aber fest verwurzelt. Noch im Jänner 2019 trat er in Guntramsdorf im Bezirk Mödling als Spitzenkandidat für die Liste "Freiheitliche & Unabhängige Guntramsdorf" an. Zuletzt war seine Fraktion mit fünf Gemeinderäten im Gemeindeparlament vertreten.

Auch Parteikollegen wechseln zu Strache

Die meisten davon, so teilte Höbart am Freitag in den Sofiensälen mit, wechseln mit ihm zum "Team Strache". Von dem nunmehrigen Ex-FPÖ-Politiker gab es viel Lob für Strache: "Ich durfte mit dir, HC, die niederösterreichische FPÖ aufbauen", so Höbart. Strache habe die FPÖ "noch richtig geführt". Nun sei die Partei "nur mehr leere Hülle ohne Führung".

Aus Guntramsdorf folgen Höbart zumindest zwei Gemeinderatskollegen. Sein langjähriger Parteifreund in der Gemeinde, Dominic Gattermaier, hingegen bleibt der FPÖ treu. Von Höbarts Entscheidung sei er "enttäuscht".

Bei der FPÖ Niederösterreich reagiert man ebenfalls verschnupft auf den überraschenden Wechsel. „Nachdem Christian Höbart in der Freiheitlichen Partei kein Nationalratsmandat mehr erreicht hat, versucht er sein Glück nun woanders. Wir Freiheitliche arbeiten unbeirrt weiter für die Menschen in unserem Land und werden uns nicht weiter mit beleidigten Ex-Mandataren herumschlagen. Ich wünsche ihm für seine persönliche Zukunft alles Gute“, ätzt Landbauer.

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