FPÖ fürchtet nach Startschuss für Stupa Moschee-Neubauten auf grüner Wiese

Der bereits genehmigte Bau der Stupa regt die FPÖ auf
Abt Maximilian warnt vor Änderungen und fordert den Schutz der Religionsfreiheit.

"Zweifelhafte juristische Spitzfindigkeiten", wittert der FPÖ-NÖ-Klubobmann Gottfried Waldhäusl hinter der Genehmigung für den 33 Meter hohen buddhistischen Stupa-Bau in Grafenwörth, Bezirk Tulln. Nun fürchtet er, dass – diesem Beispiel folgend – gleich reihenweise Moscheen im Grünland entstehen. "Unsere Landschaft ist geprägt von Kirchen, Schlössern und Kapellen, so muss es auch bleiben", wettert Waldhäusl.

Seine Partei unterstützt, wie berichtet, die Initiative "Rettet den Wagram", die sich gegen den Bau stemmt.

Für Waldhäusl ist der eigentliche Skandal das Gutachten, dessen Auslegung seiner Meinung nach "ein monumentales Sakrales Bauwerk einer Kapelle gleichsetzt".

Eine Voraussetzung für die Genehmigung ist, dass religiöse Bauten, aber auch Gebäude wie Aussichtswarten, im Grünland ohne Umwidmung erlaubt sind. Die Kritiker des Stupa-Projektes krallen sich an der Größe des Bauwerkes fest. Die ist aber im Gesetz nicht geregelt. Würde man die Höhe begrenzen, wäre beispielsweise der Bau von Aussichtstürmen wohl nicht mehr möglich.

Ob der Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Maximilian Heim, ein Herzensprojekt ohne das Gesetz in derzeitiger Form hätte verwirklichen können? Gemeint ist der Bau der Klementikapelle am idyllischen Ingeringsee in der Steiermark. Dort war ein Ahornbaum während eines Stiftsfestes umgestürzt.

Religionsfreiheit

Als Dank dafür, dass niemand verletzt wurde, ließ er 2015 die Kapelle errichten. Maximilian sagt: "Ich rate davon ab, zu schnell neue Gesetze zu schaffen oder sie zu ändern, sondern meine, man sollte bestehende Regelungen mit Vernunft anwenden. Aber dabei ist die Freiheit der anerkannten Religionsgemeinschaften zu achten. Es ist die Aufgabe des Staates, die Religionsfreiheit zu schützen."

Auch der Immobilienmakler Josef Brindlinger Senior hätte für den Bau seiner Granatkapelle hoch über dem Zillertal bei anderer Gesetzeslage schlechte Karten gehabt. Denn der rhombenförmige Sakralbau dominiert, direkt auf dem Penkenjoch errichtet, die gesamte Umgebung.

Der Sprecher der Stupa-Stiftung, Reinhard Bimashofer, mahnt jedenfalls die Religionsfreiheit ein und erinnert katholische Kritiker an Jesus Christus: "Er versuchte seinen Anhängern zu vermitteln: Das Geringste, das ihr meinen Brüdern und Schwestern antut, das habt ihr mir getan".

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