Flut: Kritik an Wehrbetreibern
Überflutete Keller, kaputte Heizungen und Waschmaschinen, kein warmes Wasser für mehrere Tage. Etwa 100 Haushalte waren vom Hochwasser im Pielachtal im Mai dieses Jahres betroffen. In der Gemeinde Hofstetten-Grünau (Bezirk St. Pölten) waren vor allem Kammerhof und die Brunnhofsiedlung betroffen.
Abgehandelt ist das Thema Hochwasser aber auch jetzt noch nicht. Wie berichtet, gibt es in Hofstetten exakt einen Einspruch gegen das geplante Hochwasserschutzprojekt. Gemeinsam mit einem Ziviltechniker hat die Gemeinde am Montag neue Lösungsvorschläge ausgearbeitet. "Ich bin guter Dinge, dass wir einen Konsens finden", sagt Bürgermeister Josef Hösl (ÖVP). Mehr wollte er vor einem Gespräch mit den Betroffenen nicht sagen.
Kritik übt der Bürgermeister jetzt aber an den Wehrbetreibern: Der Schotter in der Pielach sei zu selten ausgebaggert worden: "Die Wehrbetreiber waren säumig", sagt Hösl. Er habe die Betreiber "mehrfach ersucht", den Schotter rechtzeitig auszuräumen.
Petition
Laut Clemens Kowall, einem der beiden Wehrbetreiber, habe erst das Hochwasser "extrem viel Schotter angeschwemmt", aber man werde sich auch künftig an die entsprechenden Vorgaben halten.
In der Zwischenzeit haben Vertreter der Bürgerinitiative dem Bürgermeister eine Unterschriftenliste mit 700 Unterzeichnern vorgelegt. Hösl sieht im Engagement der Bürger "Unterstützung" für seinen Einsatz: die Aktion habe "Qualität". Die Unterschriftenliste werde nun an das Land Niederösterreichs weitergeleitet.
Laut dem Bürgermeister gibt es mittlerweile auch eine "Zwischenlösung" in Sachen Hochwasserschutz. Die Wehr in der Pielach soll um eine Klappe erweitert werden, damit das Wasser im Falle einer Flut schneller abfließen kann. Und: Die Gemeinde hat sogenannte L-Profile angefordert. Diese Betonblöcke sollen mindestens 50 Zentimeter hoch sein, um – bis zum Fertigstellen des Hochwasserschutzes – ein Ausufern der Pielach zu verhindern. Eine wasserrechtliche Genehmigung steht noch aus.
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