Feuerwehrkommandant als Brandstifter entlarvt

Die Brandserie dürfte jetzt geklärt sein
Eine Serie von Brandstiftungen konnte nach Wochen geklärt werden.

Im Fall einer Brandstifter-Serie im Mostviertel in Niederösterreich gibt es eine spektakuläre Wende. Der Feuerwehrkommandant höchstpersönlich sitzt wegen des Verdachts der mehrfachen Brandstiftung in Untersuchungshaft. Er soll auf Grund von privaten Problemen die Brände gelegt haben. Zwei Mal soll er sogar Feuer bei ihm zu Hause gelegt haben. Das machte ihn auch zum Verdächtigen.

Ihren Anfang nahm die Brandserie bereits Anfang Juli. Innerhalb von drei Tagen war es in der Gemeinde im Bezirk Amstetten zu zwei Großbränden gekommen. Zunächst ging die Hackschnitzelheizung des Bauhofes lichterloh in Flammen auf. Mehr als 100 Feuerwehrmitglieder kämpften stundenlang gegen das Feuer an. Durch den beherzten Einsatz konnte eine angrenzende Firma sowie das Altstoffsammelzentrum vor einem Übergreifen der Flammen bewahrt werden. Kurz darauf wurde der Stadel eines Feuerwehrmannes abgefackelt. Schon damals begann das nö. Landeskriminalamt wegen Brandstiftung zu ermitteln.

Verdächtiger als "Opfer"

Als im August dann der Feuerwehrkommandant selbst zwei Mal hintereinander Ziel von Brandanschlägen war, wurden die Kriminalisten stutzig. Der 37-jährige Wolfgang Sch. gab Interviews und berichtete schockiert von den Vorfällen. Einmal wurde die Gartengarnitur seines Hauses angezündet, das andere Mal die Terrassentüre. Nach dem zweiten Feuer wurden er und seine Freundin sogar wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Sch. lenkte damals selbst den Verdacht auf jemanden aus den eigenen Reihen. "Es herrscht ein mulmiges Gefühl. Ich hoffe, dass der Täter bald gefasst wird", sagte der Kommandant damals zu Medienvertretern. Die Brandermittler trugen belastende Beweise zusammen, schließlich führte die Spur zu dem 37-Jährigen.

In der Einvernahme hat der Kommandant bereits gestanden. Seine Probleme nach einer Scheidung sollen mit ein Grund für die Wahnsinnstaten gewesen sein. Der finanzielle Schaden liegt jenseits der 100.000 Euro. Neben einem Prozess ist Wolfgang Sch. im Falle einer Verurteilung auch der Ausschluss aus dem Feuerwehrverband sicher.

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