Fall Fritzl: Barrikade für das Horrorhaus
Für das Schicksal des ungeliebten Fritzl-Hauses wurden im Rathaus Amstetten die Weichen gestellt. Masseverwalter Walter Anzböck traf mit Vertretern der Stadtbehörde, des Konkursgerichts und der Polizei zusammen. Vorerst wurde nur bekannt: Eine kurzfristige große Abbruchaktion des Hauses, in dessen Keller Fritzl seine Tochter 24 Jahre missbraucht hatte, wurde nicht beschlossen.
Der Tullner Anwalt Anzböck ist bestrebt, die verbliebenen Immobilien des überschuldeten Inzestvaters und verurteilten Mörders Fritzl im Sinne der Gläubiger zu verwerten. Am Mittwoch präsentierte Anzböck der Baubehörde unter anderem die Idee den illegalen Keller unter dem Mehrparteienhaus mit Spezialbeton zu füllen und so im Sinne des Opferschutzes auf ewige Zeiten unzugänglich zu machen. Zum Schutz der Privatsphäre der im Keller gefangen gehaltenen Opfer bliebe Amstetten ein monströses Abbruchszenario mit einem Medienspektakel erspart.
"Die Besprechung war wichtig, Auskünfte darüber gibt nur Dr. Anzböck. Das haben wir so vereinbart", sagte Bürgermeister Herbert Katzengruber. Ebenfalls bedeckt hielt sich Polizei-Kommandant Ferdinand Humpel. Nur soviel: "Meinem Vorschlag den verwüsteten Eingangsbereich mit einer Holzverschalung zu sperren, hat der Masseverwalter zugestimmt", erzählte Humpel. Wie berichtet hat es im Juli beim Haupteingang einen Einbruchsversuch und Vandalismus gegeben. Der verdreckte Windfang verärgert immer wieder Passanten. Dem Vernehmen nach stehen Großaktionen am Haus vorerst nicht an. Masseverwalter Anzböck war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
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