Fall Ambrosi: Nach 711 Tagen in Haft frei

Fall Ambrosi: Nach 711 Tagen in Haft frei
Der Fall von Franz Ambrosi geht in die Justizgeschichte ein. Der 42-jährige Mödlinger ist 711 Tage unschuldig im Gefängnis gesessen.

Er war 2007 wegen des Mordversuchs an seiner Ex-Ehefrau zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Die Juristin Karin Prutsch erreichte eine Wiederaufnahme seines Verfahrens. Die Neuauflage des Prozesses endete im Mai am Landesgericht Wiener Neustadt mit einem einstimmigen Freispruch. Dennoch musste Ambrosi wochenlang zittern, ob das Verfahren nicht in die nächste Instanz geht.

Seit Donnerstag ist die  Freiheit des Mödlingers fix. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat gestern bekannt gegeben, keine Rechtsmittel einzulegen. Somit ist das Urteil rechtskräftig. Ambrosi wurde vorgeworfen, er  habe versucht, seine damalige Frau  mit einer Schnur zu erdrosseln. Laut den medizinischen Gutachten wäre allerdings auch ein Messerangriff seiner Exfrau denkbar gewesen. Daher der Freispruch.

 "Ich bin natürlich überglücklich, aber registriert habe ich das alles noch nicht", sagt Franz Ambrosi.

Prutsch erfuhr am Donnerstag vom KURIER von der Rechtskraft des Urteils. Die Juristin will sich bei der Staatsanwaltschaft beschweren, weil sie nicht informiert wurde.

Schadenersatz Die Anwältin will nun Schadenersatz und Verdienstentgang für ihren Mandanten bei der Republik einklagen. Das Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes gegen Ambrosis Ex-Ehefrau wurde eingestellt.

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