Explosiver Jahreswechsel: Einsatzkräfte im Dauereinsatz

Explosiver Jahreswechsel: Einsatzkräfte im Dauereinsatz
95 Brände, 304 Rettungseinsätze in Silvesternacht / Schwere Verletzungen durch Böller

Keine stille, sondern eine explosive Nacht hatten die Feuerwehren in Niederösterreich zum Jahreswechsel zu bewältigen. War es im Vorjahr mit 31 Einsätzen relativ ruhig geblieben, so musste man landesweit diesmal in der Silvesternacht zu 95 Löscheinsätzen ausrücken, so Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Im Zentrum stand der Bezirk Neunkirchen. Bereits eine Minute nach Mitternacht gingen rund 25 Notrufe über Feuer im Stadtgebiet in der Bezirksalarmzentrale ein. Insgesamt brannten 18 Hecken, eine Gartenhütte und ein Stromverteilerkasten.

In Gerasdorf am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) ging eine Gartenhütte in Flammen auf. In Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) brach ein Zimmerbrand aus, der rasch gelöscht werden konnte. In Tulln retteten Sanitäter und Polizisten einen Mann aus einer brennenden Wohnung. Er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Zwei weitere Bewohner des Mehrparteienhauses wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ebenfalls im Krankenhaus behandelt.

Brand in Einfamilienhaus

In Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) brach kurz vor sechs Uhr früh ein Brand in einem Einfamilienhaus aus. Drei Bewohner saßen wegen des Feuers im Obergeschoß fest. Die Feuerwehr rettete eine Person mit einer Leiter, zwei weitere konnten das Gebäude mit Fluchtfiltermasken über das Stiegenhaus verlassen. Alle drei wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Die übrigen Feuerwehreinsätze beschränkten sich auf Flur-, Wiesen- und Müllbehälterbrände. Insgesamt standen 85 Feuerwehren mit 1.100 Mitgliedern im Einsatz.

Explosiver Jahreswechsel: Einsatzkräfte im Dauereinsatz

Die Rettungsdienste mussten in NÖ sieben Verletzte durch Böller und Raketen versorgen, berichtete Notruf NÖ. Rund 100-mal musste in der Silvesternacht der Notarzt ausrücken. Abgesehen von akuten Erkrankungen waren vor allem bewusstlose Patienten nach übermäßigem Alkoholkonsum und Stürze mit Kopfverletzungen Grund für die Einsätze.

Schlagkräftiger Streit

Weil er mehrere Personen darauf aufmerksam gemacht hatte, kein unangemeldetes Feuerwerk auf dem Hauptplatz abzuschießen, landete ein Mann wenige Minuten nach Mitternacht in Traisen (Bezirk Lilienfeld) im Krankenhaus. Ein Mann aus der Gruppe hatte ihn als Reaktion mit einem Faustschlag niedergestreckt. Ermittlungen zur Ausforschung des Täters laufen.

Leider gab es auch wieder etliche Verletzte durch Feuerwerkskörper. Kurz nach Mitternacht zündete ein 53-jähriger Mann in Wördern, Bezirk Tulln, in seiner Hand eine Feuerwerksrakete. Durch die Explosion wurden mehrere Finger der rechten Hand schwer verletzt. Schwere Augen- und Gesichtsverletzungen erlitt ein 25-Jähriger aus dem Bezirk Horn, als er auf einer Wiese in St. Marein einen Feuerwerkskörper zündete. Er dürfte sich vermutlich beim Entzünden über den Feuerwerkskörper gebeugt haben.

Explosiver Jahreswechsel: Einsatzkräfte im Dauereinsatz

In Oberwaltersdorf, Bezirk Baden, wurde ein 17-Jähriger bei Reinigungsarbeiten auf dem Abschussplatz der Silvesterveranstaltung durch Explosion eines Feuerwerkskörpers schwer verletzt. Wie es dazu kam, ist noch fraglich. Ein von Rettungskräften gefundener Teil des linken Daumens wurde in die Universitätsklinik St. Pölten gebracht. In Pottendorf, ebenfalls Bezirk Baden, erlitt ein 12-Jähriger Verbrennungen an beiden Händen, als er einen gefundenen Feuerwerkskörper aufhob und dieser explodierte.

Verletzt ins Spital kam auch ein 22-Jähriger in Buchkirchen (OÖ): Er hatte sich eine Rakete zwischen die Pobacken geklemmt und angezündet. Alkohol soll im Spiel gewesen sein.

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