Expertise kippte Windpark mit vier Anlagen im Waldgebiet

Expertise kippte Windpark mit vier Anlagen im Waldgebiet
Große Freude bei Bürgerinitiative. Windpark im Waldstück "Steinener Tisch" bei Blindenmarkt ist vom Tisch.

Sowohl Jubel als auch Enttäuschung gab es gestern in vier Gemeinden des Ybbsfeldes an der Bezirksgrenze Melk/Amstetten. Dort hatte der Forstunternehmer Matthias Hatschek aus St. Martin/Ybbsfeld auf einem provisorisch vom Land NÖ für Windenergie ausgewiesenen Waldareal "Steinener Tisch" in der Gemeinde Blindenmarkt den Bau von vier fast 200 Meter hohen Windrädern ins Auge gefasst. Weil der Bauplatz von einem Landschaftsschutzgebiet umgeben ist, hatten Experte die Ablehnung dieser Pläne empfohlen, berichtete Landesrat Stephan Pernkopf.

Bei den Anrainern und Gegnern der weithin sichtbaren Windräder löste die Entscheidung große Erleichterung aus. Die Schärfe des Konflikts zwischen der Bürgerinitiative und Hatschek sowie der Windkraftlobby hatte zuletzt täglich zugenommen. 1200 Unterschriften gegen mehr Belastung von Natur und Mensch waren bereits an Landesrat Pernkopf übergeben worden. Hunderte Unterschriften lagen noch in Reserve

"Es ist jetzt eine riesige Last weg", schilderte die Blindenmarkter Anrainerin Ingrid Forster. Zwar knallten gestern bei den Aktivisten die Sektkorken, aber das Informationsdefizit beim Planungsstart, die Zurückhaltung der Gemeindeverantwortlichen in Blindenmarkt, aber auch nicht korrekte Attacken in Medien wurden herb kritisiert.

Blindenmarkts Bürgermeister Franz Wurzer, ÖVP, war "froh, dass die Sache erledigt ist". "Mir blutet jetzt nicht das Herz", meinte Wurzer. Trotz des Stopps für das Windparkprojekt in seiner Gemeinde will der Ortschef triotzdem eine Exkursion zu Windradanlagen unternehmen. "Ich werde mir ähnlich große Exemplare ansehen, wie sie bei uns geplant gewesen wären. Erst so kann man sich einen wirklichen Eindruck machen", meint Wurzer. Betreiber Hatschek (war für den KURIER nicht erreichbar) hatte auch viele Befürworter hinter sich. Er bot zuletzt auch eine Bürgerbeteiligung am Windpark an. Auch eine Meinungsumfrage stand im Raum. Hatschek sah sein Projekt als Beitrag zur Energiewende.

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