Die Frucht stammt aus Nordamerika und kam um 1900 dort auf – wie im Übrigen auch die Heidelbeere. Die Bekanntheit der blauen Beeren konnte die Pawpaw aber nicht erreichen; sie führt ein Nischendasein, wohl auch, weil sie nicht gelagert werden kann und damit für den Verkauf im Supermarkt ungeeignet ist.
Labuda und seiner Familie ist es zu verdanken, dass die Pawpaws nun auch hierzulande unter die Leute kommen. Es war im Jahr 2017, als sein Bruder Richard Erasim den landwirtschaftlichen Betrieb der Familie übernahm. Er wollte neben klassischen Kulturen auch experimentieren, 24 Hektar wurden dafür vorgesehen.
Auf der Suche nach geeigneten Pflanzen schlugen Labuda und seiner Partnerin die Pawpaws vor, die sie in der Gartenbauschule kennengelernt hatten. Diese wächst in gemäßigten Breiten und kommt daher mit dem Weinviertler Klima gut zurecht. „Also haben wir die ersten Bäume gepflanzt, bevor mein Bruder auch nur eine Pawpaw probiert hat“, erzählt Labuda.
Eine zunächst riskante, aber gute Entscheidung, wie die Landwirte heute wissen. „Erla Exoten“ nennt sich das Familienunternehmen. Auch andere Pflanzen, wie Haselnüsse oder Mandeln, werden in dem Betrieb kultiviert.
Die ersten Ernten haben gezeigt, dass die Familie bei der Aufzucht ihrer Pawpaws vieles richtig gemacht hat. „Aber wir müssen noch immer Erfahrungen sammeln“, weiß Labuda. Bei Reisen nach Amerika und Italien, wo die Frucht bekannter ist, sammelten die Landwirte Wissen über die Pflanze. Und dieses geben sie auch an andere Züchter weiter, damit die Pawpaw auf Dauer Wurzeln bei uns schlagen kann. „Wir wollen das Obst in Österreich etablieren“, hat Labuda ein klares Ziel.
Die kleinen grünen Exoten sind für die Familie also eine Herzensangelegenheit geworden. „Wir sind von der Pawpaw immer wieder begeistert“, sagt Labuda. Die Frucht wird wie eine Avocado aufgeschnitten und ohne die großen, schwarzen Kerne ausgelöffelt. Dabei ist jede Pawpaw für eine Überraschung gut: Je nach Reifegrad schmeckt ihr cremiges Fruchtfleisch frisch oder süß wie Karamell. Dabei strotzt die Pawpaw vor Vitamin C und Eisen – eine wahre Superfrucht also.
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