Mostviertel: Existenzsorgen in Genussregionen

M. Reichsthaler, Obfrau GRÖ (r.), M. Hinterholzer, (Moststraße), J. Scheiblauer
116 Regionen wollen in neuem Kulinarik-Cluster dabei sein.

"Es hilft nichts, wenn es beste Regionalprodukte gibt, die aber niemand kennt."

So wie für 3800 Bauern und Unternehmer in ganz Österreich ist für den Mostviertler Hotelier und Mostbaron-Primus Johannes Scheiblauer der Verein "Genuss Region Österreich" (GRÖ) eine attraktive Plattform zwischen regionalen Produzenten und der Gastronomie. 100 Repräsentanten aus den 116 Genussregionen berieten bei ihrer Bundestagung in Neuhofen/Ybbs an der Moststraße ihre gar nicht so sicheren Zukunftschancen.

Nachdem die GRÖ im Herbst im Zuge einer Ausschreibung überraschend die Förderung durch das Landwirtschaftsministerium, die sie über ein Jahrzehnt hatte, verlor, war der Frust groß. Über einen neuen "Cluster Kulinarik" soll künftig die Vermarktung regionaler Qualitätsprodukte gesteuert werden. Doch die von den 116 regionalen Vereinen getragene Organisation will als eigenständige Marke weiterarbeiten, kündigte die Bundesobfrau Margareta Reichsthaler bei der Tagung an.

Immerhin flossen von 2008 bis 2015 24 Mio. Euro in den Aufbau der GRÖ, die einen Markenwert von 36 Mio. Euro und 7000 Lizenzen für Qualitätsprodukte, wie Mostviertler Birnmost, Osttiroler Berglamm oder Tennengauer Bergkäse unter ihrem Dach hat. In NÖ sind 29 Regionen bei der GRÖ. Deren Vorstand will jetzt bis Ende Februar über die Teilnahme an jenem "Netzwerk Kulinarik" verhandeln, das die Förderausschreibung gewann.

So hofft man, die Fördermittel für den Fortbestand der GRÖ sowie ihrer Vermarktungsschienen zu bekommen. Vermittler ist Josef Plank, der Generalsekretär der Bundeslandwirtschaftskammer. "Es gibt gute Gespräche, ich bin optimistisch, dass die GRÖ ins Netzwerk kommt", sagt Plank.

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