Ermittlungen gehen in die Tiefe

Ermittlungen gehen in die Tiefe
Die Beschlagnahmevon Aufzeichnungenbei Kwizda war nur der erste Schritt. DieKriminalisten haben noch viel zu tun.
Ermittlungen gehen in die Tiefe

Auch wenn die Sanierung des Grundwasser-Stromes Vorrang hat. Parallel dazu hat die Justiz das Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft Korneuburg ermittelt wegen vorsätzlicher Umweltgefährdung (Paragraph 180 Strafgesetzbuch). Die Erhebungen in dem Umweltkrimi sind aber erst am Anfang. Mit einem Ergebnis ist frühestens in einigen Monaten zu rechnen.

„Die Misere kann man nicht in ein paar Wochen aufarbeiten“, sagt ein leitender Ermittler des Landeskriminalamtes, Ermittlungsbereich „Umweltkriminalität“. Laut Staatsanwalt Friedrich Köhl richten sich die Ermittlungen gegen unbekannte Täter. „Weil man nicht weiß, wer tatsächlich dafür verantwortlich ist“, sagt Köhl. Die Polizisten arbeiten einem Sachverständigen zu, der zum Schluss alle strafrechtlich relevanten Details in dem Fall herausarbeiten muss.

In der Anfangsphase heißt es für die Ermittler unzähliges Datenmaterial zu sichten und zu sichern. Die Beschlagnahme von Aufzeichnungen über den Störfall sowie Papiere über die Entsorgung der Inhalte der Waschwassertanks bei Kwizda waren nur der erste Schritt. Bevor die Papiere mitgenommen wurden, hat Kwizda auch schon die Unterlagen durchforstet. „Bei der Entsorgung der Waschwässer wurden keine Unregelmäßigkeiten festgestellt“, sagt Firmen-Sprecherin Michaela Hebein. Auch sämtliche Aufzeichnungen der Behörde müssen für das Gericht gesichert werden. Danach startet der Knochenjob. Alle Beteiligten, die nur irgendwie mit Technik und Betriebsführung bei Kwizda zu tun hatten, müssen zu den Geschehnissen befragt werden.

Schauplatzwechsel zum Brunnenfeld der EVN. Für Irritationen hat gestern eine Forderung der örtlichen SPÖ geführt. In einer Mail wurde die „amtliche Sperre“ des Brunnenfeldes gefordert. Laut KURIER-Recherchen ist eine solche Sperre im Trinkwasser-Hygienegesetz nicht vorgesehen. „Das Brunnenfeld wurde am 11. September im Einvernehmen mit der Behörde geschlossen“, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach.

Kwizda zahlt

Apropos Wasser: Kwizda-Agro übernimmt die Restkosten (50 Euro) für die Wassertests von besorgten Korneuburger Bürgern. Rund 60 Tests wurden bis jetzt von Global 2000 durchgeführt.

Kommentare