Erfolgsbilanz am Hochkar: „Anstrengung hat sich gelohnt“

Noch immer beste Bedingungen: Bis Saisonende am Ostermontag bleiben Lifte in Betrieb
Land NÖ hat im vergangenen Jahrzehnt über 17 Mio. Euro investiert und nimmt Ganzjahrestourismus ins Visier.

Vor den Osterferien herrschen am Hochkar Top-Bedingungen, die sich nicht nur die anderen schon geschlossenen niederösterreichischen Skigebiete, sondern auch viele noch in Betrieb stehende Wintersportorte in West-Österreich wünschen würden.

Ein perfekter Rahmen also, um ein Jahrzehnt nach einem radikalen Neustart am Hochkar, samt millionenschwerem Einstieg des Landes NÖ, Bilanz zu ziehen.

Bei heuer bis Betriebsende am Ostermontag zu erwartenden 177.000 Tagesliftgästen, einem ununterbrochenen Liftbetrieb seit 8. Dezember und gut gebuchten Hotels, kann das schneesichere Wintersport-Dorado an die guten Saisonen vor Corona anschließen. Ein Erfolg, hinter dem große Herausforderungen und Investition stecken, resümiert Jochen Danninger, Aufsichtsratschef der landeseigenen ecoplus.

Erfolgsbilanz am Hochkar: „Anstrengung hat sich gelohnt“

Erfreuliche Bilanz der Touristiker und NÖ-Verantwortlichen mit Aufsichtsratschef Danninger und Jufa-Vorstand Gerhard Wendl

2012 galt es, schnell eine Auffanggesellschaft für die Hochkar Lifte zu gründen. Über die eigene Bergbahnengesellschaft (heute ecoplus Alpine) wurden die Lifte mit der Schröcksnadel-Gruppe übernommen. Mittlerweile wurde in die Liftinfrastruktur vom Land 8,9 Millionen Euro investiert und über 1,8 Millionen Tagesskigäste begrüßt. Schröcksnadel ist mittlerweile nicht mehr an Bord.

Ebenso erstand das Land NÖ 2012 das im Hochkar-Kessel zentrale Ski-Schulheim. Es wurde mit der Jufa-Gruppe als künftigem Betreiber im Rücken zum Familien- und Sporthotel mit 274 Betten ausgebaut. „Es waren zeitgleich große Herausforderungen, wir wollten für die Betriebe hier verlässliche Partner sein und es hat sich gelohnt“, ist Danninger überzeugt. Seit 2012 wurden 8,3 Millionen Euro netto ins Jufa-Hotel investiert.

Erfolgsfaktoren

Für Jufa-Vorstandschef Gerhard Wendl, dessen Gruppe 60 Hotels in Westösterreich und in der Schweiz betreibt, sind die Standortvorteile am Hochkar Erfolgsfaktoren. Direkt am Skigebiet liegend, sorge die gute Sportinfrastruktur mit Trainingshallen oder auch zwei nahen Klettersteigen ganzjährig für gute Buchungszahlen.

Erfolgsbilanz am Hochkar: „Anstrengung hat sich gelohnt“

Jufa-Hotel am Hochkar

Mehr als 300.000 Nächtigen wurden seit dem Start im Winter 2013/14 im Jufa-Hotel registriert, im Vorjahr waren es 32.500. Wendl sieht für das Hochkar jedenfalls auch gute Chancen im noch schwächelnden Sommertourismus. „Der kühle Almsommer wird für Hitzeflüchtlinge aus den Städten immer attraktiver“, sagt er. Sollte das Land den Ganzjahresbetrieb forcieren, mit Wandern und Radfahren, aber auch mit Schlechtwetterangeboten, sei Jufa gerne Partner, so Wendl. Danninger versichert weiterhin investieren zu wollen. In welche Richtung wird nicht verraten. Unter anderem wiesen die Touristiker und auch Göstlings Bürgermeister Friedrich Fahrnberger darauf hin, dass am Hochkar mit 1.800 Meter Seehöhe der höchste offiziell mit einem Rad erreichbare Ort in NÖ liege.

Erfolgsbilanz am Hochkar: „Anstrengung hat sich gelohnt“

Hotelier und Gastwirt Johannes Putz

Zeitgleich mit dem Land NÖ haben auch Private vor einem Jahrzehnt in den Neustart investiert. Johannes Putz und seine Partner haben um über sechs Millionen Euro das JoSchi-Sporthaus mit 22 Zimmern umgebaut und den Almgasthof übernommen. „Zuletzt haben wir schwierige Zeiten erlebt. Aber auf 10.000 Nächtigen im Jahr sind auch wir sehr stolz“, berichtet Putz.

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