Entscheidende Phase im Krematorium-Poker

Krematorium, geplant in Leobersdorf; honorarfrei
Am Sonntag stimmen Bürger über das Projekt ab. Ende 2014 könnte mögliche Eröffnung stattfinden.

Die Fronten in der Debatte um die Errichtung eines Krematoriums bleiben verhärtet. Während die Marktgemeinde und Projektwerber Peter Tappler weiter voll hinter dem Projekt am Ortsrand stehen, kämpft die Bürgerinitiative gegen die Errichtung an. Am Sonntag sind die Leobersdorfer aufgerufen, im Rahmen einer Volksabstimmung über das Krematorium samt angeschlossenen Verabschiedungszentrum zu entscheiden.

„Zwei Gutachten haben zuletzt die medizinische und umwelttechnische Unbedenklichkeit der Anlage erneut gezeigt“, sagt Bürgermeister Andreas Ramharter (Liste Zukunft Leobersdorf). Hans-Peter Hutter vom Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien kommt dabei zum Schluss, dass „keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Emissionen zu erwarten (sind).“ Ramharter: „Jetzt sind die Bürger am Wort.“ Er hofft auf eine möglichst hohe Wahlbeteiligung, damit „wir am Sonntagabend eine klare Entscheidung der Leobersdorferinnen und Leobersdorfer auf dem Tisch liegen haben“.

Skeptisch bleibt Bürgerinitiativen-Sprecherin Daniela Fradinger-Gobec. Neben Abgasen und befürchten die Gegner Belastungen durch Quecksilber und Furane.

Keine Zeit verlieren

Projektwerber Peter Tappler skizziert für den Fall einer positiven Entscheidung die Marschrichtung. „Dann reichen wir unverzüglich bei Landesregierung und Gemeinde unsere Unterlagen ein“, sagt der Umweltanalytiker. Im für ihn günstigsten Fall könnte das Krematorium Ende 2014 den Betrieb aufnehmen. Und für den Fall, dass die Bürger dagegen stimmen? „Bei einem klaren Nein ziehen wir das Projekt ab“, so Tappler.

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