Entführt und vergewaltigt: Leichensuche mit Bodenradar

Das Bodenradar kam bereits im Fall Kampusch und Fritzl zum Einsatz
Anwesen des 45-jährigen Verdächtigen aus Gaming wurde von Ermittlern untersucht.

Bisher kannte man diese Art der Spurensuche nur von den Fällen Kampusch und Fritzl. Ein besonders abscheuliches Verbrechen hat die Ermittler nun zu ähnlich drastischen Mitteln greifen lassen: Im Fall des mutmaßlichen Entführers und Vergewaltigers einer 25-jährigen Krankenschwester aus dem Waldviertel sind die Kriminalisten auf dem Anwesen von Erich L. auf Leichensuche gegangen. Weil die Staatsanwaltschaft Krems dem 45-jährigen Verdächtigen so gut wie alles zutraut, wurde sein Anwesen in Gaming (Bezirk Scheibbs) mit einem speziellen Bodenradar auf menschliche Überreste untersucht. Die Aktion hat allerdings keine überraschenden Funde zutage gebracht. Das Bodenradar kann im Untergrund vergrabene Gegenstände, Knochen oder ähnliches orten. Im Fall, dass das Gerät anschlägt, wird der Ursache mit Grabungen auf den Grund gegangen.

Es ist die perfide Vorgangsweise und besondere Brutalität, die den Fall deutlich von vergleichbaren Taten abhebt. Erich L. soll sich sein Opfer am Edlesberger See im Bezirk Zwettl Ende Juli ganz genau ausgesucht haben. Die 25-Jährige war dort zum Schwimmen. Die zierliche Frau soll niedergeschlagen und in eine präparierte Holzkiste in einem Lieferwagen gesperrt worden sein. Sie muss unter Todesangst gelitten haben, als der Täter mit ihr 70 Kilometer weit bis nach Gaming fuhr. Laut bisherigen Ermittlungen wurde das Opfer geknebelt, mehrmals vergewaltigt und mit einer Kette an ein WC gefesselt.

30 Vormerkungen

Am nächsten Tag wurde die traumatisierte Frau in der Nähe des Sees wieder ausgesetzt, als bereits 100 Feuerwehrleute nach ihr suchten.

Die Staatsanwaltschaft schöpft die gesamte Palette der Untersuchungen aus und hat zahlreiche Gutachten in dem Fall in Auftrag gegeben. Erich L. war bereits amtsbekannt und mit etwa 30 Sittlichkeitsdelikten vorgemerkt.

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