Zornige Bürger provozieren im Kampf um Umfahrung neues Verkehrschaos

Zornige Bürger provozieren im Kampf um Umfahrung neues Verkehrschaos
Blockade der Donaubrücke trifft Schwerverkehr und lässt Megastau befürchten.

Statt dem Spatenstich für ein Umfahrungsstück der Mauthausener-Bundesstraße (B123) droht dem Enns-Donau-Winkel nächste Woche das Chaos. Anrainer der B 123 wollen Mittwoch wieder einmal das Versammlungsrecht just am Asphalt der täglich von 25.000 Autos frequentierten Straße nutzen.

Acht Blockaden in 15 Jahren haben der Bevölkerung bislang nicht zum Neubau verholfen. Drei Stunden lang soll die B 123 nun bei Pyburg nahe der Mauthausener Donaubrücke von 9 bis 12 Uhr blockiert werden. Anders als früher wird auch der Verkehr auf der Donaubrücke verhindert. Damit fällt die kleinräumige Umfahrungschance, wie zuletzt 2011, flach. „Auf beiden Seiten der Donau muss der Verkehr mit hohen Anteil an Schwerfahrzeugen großräumig über Linz oder Grein umgeleitet werden“, sagt Andreas Kronsteiner vom Bezirkspolizeikommando. Wie Amstettens Bezirkshauptmann Martina Gerersdorfer sind damit auch die Bezirksbehörden in Linz-Land und Perg gefordert. Gestern wurde beraten, wie man mit der angemeldeten Blockade umgehen will.

Empörung

Nur bei gravierenden Gefahren könnte die von der Bürgerinitiative als Info-Veranstaltung betitelte Aktion verboten werden. Das würde den schon brodelnden Volkszorn noch mehr schüren. Das Land NÖ hatte vor den Landtagswahlen angekündigt mit der Ausschreibung des 12-Millionen-Euro-Projektes trotz eines offenen Einspruchsverfahrens zu starten. Die Baufirma war schon gefunden. Wie berichtet, drückte dann NÖ Straßenbau-Chef Peter Beiglböck im Juni aber den Notausschalter. Der neue Einspruch eines Grundeigners wegen eines Formalfehlers und gegen einen Kreisverkehr könnte einen Baustopp und sogar einen Rückbau bescheren, befürchtet Beiglböck. Es sei unverantwortlich Landeshauptmann Pröll den Baustart zu empfehlen.

Für die Anrainer eine unakzeptable Entscheidung: „Wir sind nicht mehr bereit die Fehler des Landes auszubaden. Der Landeshauptmann könnte eine politische Entscheidung fällen und bauen lassen“, beklagt Sprecher Herbert Pühringer.

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