Stadtchef und Ehrenamtliche fahren selbst

Stadtchef und Ehrenamtliche fahren selbst
Freiwillige werden Bürger mit Vereinsbus zum Einkaufen in die City bringen.

Unter dem Zwang die maroden Stadtfinanzen zu sanieren wurde in Waidhofen an der Ybbs an Samstagen der Betrieb der ohnehin nicht gut frequentierten City-Busse eingestellt. Stattdessen sollen ab April ehrenamtliche Bus-Chauffeure Bürger ohne eigenes Auto aus entlegenen Ortsteilen zum Einkaufen in die Stadt kutschieren.

Bürgermeister Wolfgang Mair, ÖVP, selbst wird sich am ersten April-Samstag hinter das Volant klemmen und auf drei ausgewählten Linien Taxifahrer und Testpilot zugleich spielen. Man habe auf Unterschriftenlisten von Betroffenen reagiert und ein ähnliches System, wie es in Ernstbrunn oder Zell am See praktiziert wird, für Waidhofen ersonnen, schildert Bürgermeister Wolfgang Mair. Die ÖVP, die Bürgerliste UWG und die Grünen stehen hinter dem Versuch. Gemeinderäte der Fraktionen sollen sich auch als Buslenker unentgeltlich in die Aktion einklinken.

Organisieren werden die Waidhofener den vorerst provisorischen Busbetrieb über einen neuen Verein, der „Waidhofener Linien“, kurz „WYli“ heißen wird. „Jeder der mitfahren will, muss zuerst Vereinsmitglied werden. Wir wollen keinesfalls eine Konkurrenz zu den örtlichen Transportfirmen aufbauen, mit ihnen ist das Projekt abgesprochen“, versichert ÖVP-Obmann Werner Krammer.

Gefahren wird jeden Samstag zwischen 9 und 12 Uhr auf drei Linien. Dabei werden der Bahnhof und der Ortsteil Raifberg, die Höhenstraße und das Patertal, sowie der Ortsteil Redtenbach und die Bachwirtsiedlung im Westen angefahren werden.

Volle Versicherung

Für die einfache Fahrt in die City und wieder nach Haus wird jeweils ein Euro kassiert. Der Fahrer, die Insassen und das Fahrzeug werden über den Verein „WYli„ versichert. Bewährt sich das System, ist an die Anschaffung eines eigenen Kleinbusses gedacht. „Für derartige Micro-Taxis gibt es gute Förderungen vom Land Niederösterreich. Bei guter Frequenz wollen wir das nutzen“, erklärt der Bürgermeister. Vorerst wird der Kleinbus freilich kostengünstig aus dem Fuhrpark der Stadtgemeinde ausgeliehen.

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