Eine Firma arbeitet erfolgreich gegen die Schwerkraft

Eine Flugzeugkabine "Made by F/List"
Kanzler Christian Kern stattete innovativen Flugzeugausstatter "F/List" aus Niederösterreich einen Besuch ab.

In den 1950er-Jahren wurden im Familienbetrieb mit Hammer und Nagel kleine Möbelstücke und Küchen gezimmert, heute ist die Firma "F/List" Marktführer im Bau von Kabinen für Business- und Privatjets sowie edler Yachten. Vergangenen Sommer verließ bereits die 1000. Flugzeugkabine das Stammwerk in Thomasberg (Bezirk Neunkirchen).

Wer die Räumlichkeiten der Firma – sie hat bereits 700 Mitarbeiter – betritt, kann den Unternehmergeist förmlich spüren. Für einen Privatjet, in dem geringes Gewicht bekanntlich das Maß aller Dinge ist, einen Echtsteinboden mit integrierter Heizung zu erfinden und produzieren, bedarf einiges an Erfindungsreichtum. "Darauf sind wir spezialisiert", erklärt Geschäftsführerin Katharina List-Nagl am Mittwoch beim Besuch von Christian Kern. Der Bundeskanzler hatte sich persönlich angesagt, weil er vom rasanten Höhenflug der Firma erfahren hatte.

Der "F" im Firmennamen steht übrigens für Senior-Chef Franz List. Der Chairman führte Kern durch die heiligen Hallen des Betriebes, wo der Kanzler von der Belegschaft genau erfuhr, was F/List ausmacht. In Eigenregie wurden Techniken erfunden, wie man schwere Materialien wie Holz und Stein so bearbeitet, damit sie auch im Flugzeugbau eingesetzt werden können. "Unser Bestreben ist es die leichtesten Flugzeugkabinen der Welt zu bauen und dabei der Konkurrenz eine Nasenlänge voraus zu sein", erklärt Katharina List-Nagl. Einer der Leitsprüche lautet: "Mit allem was wir tun, fordern wir die Schwerkraft heraus".

Kern lobte die arbeiterfreundliche Firmenphilosophie. Mit 40 Lehrlingen will der Betrieb sich seine Facharbeiter selbst ausbilden.

Sieben Millionen Euro werden noch heuer in den Ausbau des Standorts in Thomasberg investiert. Architektonisches Highlight wird ein neues Betriebsrestaurant in Form einer Brücke über den Pitten-Fluss. Dazu kommt der Ausbau der Standorte in den USA, Kanada und Deutschland.

SPÖ Niederösterreich

So interessiert sich Kern zur Firmengeschichte zeigte, umso ratloser scheint man noch in der Personalfrage der SPÖ in NÖ zu sein. Wer die Partei in den Wahlkampf für die Landtagswahl 2018 führen wird, konnte der Kanzler am Mittwoch nicht beantworten.www.f-list.at

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