Ein Zwinger für die scharfen Elite-Hunde
Besonders bei den Elitesoldaten des Jagdkommandos ist der 13. November 2019 immer noch in schmerzhafter Erinnerung.
An diesem Tag wurde der 31-jährige Oberwachtmeister Dominik R. von zwei Belgischen Malinois-Militärhunden am Jagdkommando-Stützpunkt in Wiener Neustadt angefallen und getötet. Es war glücklichen Umständen geschuldet, dass die scharfen Hunde am Kasernenareal nicht noch mehr Schaden angerichtet haben.
Eines hat das Unglück auf jeden Fall bewirkt. Nämlich ein komplettes Umdenken, was die sichere Verwahrung der „scharfen Waffen auf vier Pfoten“ anbelangt. Die eingesetzte Sachverständige, die deutsche Oberstabsveterinär- und Fachtierärztin für Tierverhalten Esther Schalke, hatte nach dem Drama grobe Mängel an der provisorischen Zwingeranlage festgestellt.
Deshalb wurde nach dem tödlichen Angriff eiligst ein Neubau in Auftrag gegeben, die Corona-Pandemie verzögerte die Umsetzung jedoch. Mittlerweile ist der Zwinger nach neuesten veterinärmedizinischen Standards fast fertig.
Der KURIER bekam einen exklusiven Einblick in das 4,38 Millionen Euro teure Bauwerk, das Ende Juni in der Flugfeldkaserne bezogen wird.
Quarantäneplätze
Die gesamt 1.800 Quadratmeter große Anlage besteht aus zwölf hochmodernen Hundezwingern, Materiallager und Auslaufbereich sowie Unterkünften für die Hundeführer und Kanzleien. „Für Hunde mit ansteckenden Erkrankungen oder nach Auslandseinsätzen gibt es zwei von den anderen Boxen getrennte Quarantänezwinger“, erklären Generalplaner Werner Brand und Oberst Davy Lambach vom Jagdkommando.
Weil der Fall von 2019 dramatisch vor Augen geführt hat, dass jeder Fehler und jede Nachlässigkeit im Umgang mit den scharf abgerichteten Hunden schlimm enden kann, wurden bei der Planung der Anlage alle Erkenntnisse des Untersuchungsberichts berücksichtigt. „Wir haben zu diesem Zweck einen Probezwinger gebaut und alle Eventualitäten ausgetestet und die Pläne entsprechend verbessert und adaptiert“, erklärt Baumeister und Architekt Mario Watz.
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