„Ein Weinviertler Törtchen zum Sterben“

„Ein Weinviertler Törtchen zum Sterben“
In Renate Ferchländers Kriminalromanen wird Süßes zur Tatwaffe. Mit "Sterbenstörtchen" veröffentlicht sie ihr drittes Buch.

Renate Ferchländer aus Poysdorf (Bezirk Mistelbach) hat in den letzten drei Jahren mehrere Niederösterreicher hingemetzelt. Und sie mordet weiter – zu befürchten hat sie aber nichts, denn sie tut es nur in ihrer Fantasie und an der lässt sie als Autorin die Öffentlichkeit teilhaben. Nach dem „Nussstrudelkomplott“ und dem „Zimtschneckenfiasko“ geht es süß-schaurig weiter. Und zwar mit „Sterbenstörtchen“, das diese Woche erschienen ist.

In den Kriminalromanen der 57-jährigen Englisch- und Mathematiklehrerin kommt der Tod stets auf süßen Spuren: „Auch diesmal ist die Waffe eine Mehlspeise. Meine Krimis sind keine Serie, sondern einzelne für sich stehende Geschichten, das Süße ist das Wiedererkennungsmerkmal“, sagt Ferchländer. Die Tatorte liegen stets in NÖ, diesmal spielt die Szenerie in einem Weinviertler Wirtshaus. Die Protagonisten ihrer Bücher sind mit Eigenschaften von Personen ausgestattet, die es wirklich gibt. Krimis zu schreiben hat die gebürtige Scheibbserin immer gereizt. „Ich habe ein Auge für Mordwaffen und Mordgedanken, hat die nicht jeder?“, fragt sie. „Meine Mörder sind keine grauslichen Serienmörder, sondern immer Frauen, die sich einen Mord vorstellen und dann passiert er.“

„Ein Weinviertler Törtchen zum Sterben“

Wer sich traut, kann die „Tatwaffen“ bei Lesungen probieren.

Tote Ehemänner

Nachdem im ersten Buch eine Gattin ihren Ehemann mit einem Nussstrudel vergiften will, musste sich Ferchländers Mann einige Fragen aus der Bekanntschaft gefallen lassen: „Aber er lebt noch immer und er steht voll hinter mir und unterstützt mich“, sagt die Autorin lachend. Todernst wird es in ihren Krimis generell nicht. „Meine Geschichten sollen zum Lachen anregen und nicht zu ernstgenommen werden. Sie sind nur ein bisschen böse, sodass sich die Leser freuen können“, sagt die Autorin. Im ihrem neuen Buch „Sterbenstörtchen“ werden drei verheiratete Töchter nur erben, wenn sie zum Zeitpunkt des Todes ihrer Mutter ohne Mann sind – schon stirbt der erste.

Am 26. April gibt es eine Lesung von Ferchländer in Laa an der Thaya, am 1. Mai in Scheibbs (Infos: www.beate-ferchlaender.at). So wie bei all ihren Lesungen in der Vergangenheit wird es dabei auch Mehlspeisen geben. „Wer sich traut, kann ein Törtchen probieren“, schmunzelt die Autorin.

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